Wollte er wieder illegal nach Deutschland? Clan-Boss Ibrahim Miri an Grenze erwischt

Beirut/Bremen - Nur wenige Tage nach seiner Abschiebung in den Libanon hat der in Deutschland vorbestrafte Clan-Chef Ibrahim Miri sein Heimatland erneut kurzzeitig verlassen.

Ibrahim Miri sitzt bei einem früheren Prozess im Gerichtssaal. (Archivbild)  © Carmen Jaspersen/dpa

Der 46-Jährige sei am Mittwoch mit einem libanesischen Pass von Beirut nach Istanbul gereist.

Dort angekommen, verweigerte ihm die türkische Polizei allerdings die Einreise, wie der Spiegel am Freitag berichtete.

Als er nach Beirut zurückfliegen sollte, habe der Ex-Boss der Rockergruppe "Mongols MC Bremen" Widerstand geleistet und sei erst im zweiten Anlauf zurück in den Libanon geschickt worden.

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Miri sei am Donnerstag wieder in Beirut gelandet, bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur. Offenbar soll er versucht haben, erneut über die Türkei nach Deutschland einzureisen.

Bei der erneuten Ankunft am Flughafen Beirut aus der Türkei hätten die Sicherheitsbehörden Rücksprache mit der libanesischen Staatsanwaltschaft gehalten.

Weil gegen den Clan-Chef im Libanon keine strafrechtlich relevanten Erkenntnisse vorlägen, sei er anschließend freigelassen worden.

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Das Hin und Her um Ibrahim Miri

Erst vor wenigen Tagen wurde Ibrahim Miri vom Flughafen in Bremen aus abgeschoben.  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Es ist das dritte Mal innerhalb weniger Monate, dass Miri in den Libanon zurückgeschickt wurde.

Der Clan-Chef war in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls, Hehlerei und bandenmäßigen Drogenhandels.

Im März kam er vorzeitig frei. Im Juli wurde er in den Libanon abgeschoben. Ende Oktober tauchte er plötzlich in Bremen auf, stellte einen Asylantrag und wurde wieder festgenommen.

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Laut Bundesinnenministerium galt für ihn eine Wiedereinreisesperre für das gesamte Schengen-Gebiet der EU.

Am vergangenen Samstag war er von Deutschland aus in den Libanon abgeschoben worden.

Miris Anwalt hatte auf eine hohe Gefährdung seines Mandanten im Libanon hingewiesen.

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