Polizei bedankt sich bei Querdenkern für Demo: Was war da los?

Koblenz - Eine freundliche Lautsprecher-Ansage aus einem Einsatzwagen der Polizei bei einer unangemeldeten Querdenker-Demo in Koblenz sorgt in den Sozialen Medien gerade für Wirbel.

Die Koblenzer Polizei verteidigte gegenüber TAG24 ihr Vorgehen bei dem Querdenker-"Spaziergang" am Montag. (Symbolbild)  © 123rf/hunterbliss

Der sogenannte "Spaziergang" gegen die Corona-Maßnahmen hatte am Montagabend stattgefunden. Etwa 1200 Personen hatten sich daran beteiligt.

In einem unter anderem auf Twitter geteilten Video ist festgehalten, wie sich die Polizei nach der Veranstaltung an die Teilnehmer wendet.

"Wir, die Polizei, bedanken uns für den kooperativen und friedlichen von Ihnen gezeigten Protest und die Teilnahme an diesem Spaziergang", heißt es da unter Applaus der Querdenker. "Wir wünschen Ihnen einen schönen Weg nach Hause. Vielen Dank!"

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Ein Dankeschön für eine nicht genehmigte Demo?

Die Polizei rechtfertigt das Verhalten des Sprechers. Ihr sei aufgetragen, "mit Versammlungen, die sich im rechtlichen Rahmen bewegen, zu kooperieren und friedliche von unfriedlichen Versammlungsteilnehmern zu differenzieren", antwortete das Polizeipräsidium Koblenz auf eine Anfrage von TAG24.

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Grüne kritisieren Verhalten der Polizei

Eine fehlende Anmeldung sei demnach noch kein Anlass, um eine friedlich verlaufende Versammlung aufzulösen.

Dementsprechend habe man bei der Polizei die Kommunikation und Kooperation mit den Demonstranten gesucht, um für einen störungsfreien Verlauf zu sorgen.

Dafür, dass dies ohne Zwischenfälle geschehen sei, habe sich dann der Sprecher des Lautsprecherwagens bedankt. "Wie Sie sicherlich wissen, ging es bei den vorherigen Versammlungslagen nicht immer friedlich zu", heißt es in der TAG24 vorliegenden Stellungnahme.

Kritik am Verhalten der Polizei kam unterdessen von den Grünen.

"Gerade vor dem Hintergrund, dass es sich hier um eine unangemeldete Versammlung handelte, musste sich die Polizei zumindest neutral verhalten", sagte der Fraktionsvize im rheinland-pfälzischen Landtag, Carl-Bernhard von Heusinger (53): "Das ist hier offensichtlich nicht passiert."

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