Sachsens erster Archäologiepark eröffnet: Willkommen in der Bronzezeit!

Gävernitz - Hautnah in die Geschichte eintauchen: Sachsens erstes Freilichtmuseum für Archäologie wurde am Freitag offiziell eröffnet - und zu entdecken gibt es einiges...

Initiator Norbert Sauer (55) vor einem der 3000 Jahre alten Grabhügel. Besucher können ab sofort rund um die Uhr vorbeikommen.
Initiator Norbert Sauer (55) vor einem der 3000 Jahre alten Grabhügel. Besucher können ab sofort rund um die Uhr vorbeikommen.  © Petra Hornig

Die ältesten und imposantesten Exponate: zwei 3000 Jahre alte Grabhügel aus der jüngeren Bronzezeit, von Prähistoriker Gotthard Neumann (†1972) bereits in den 1920er-Jahren in Gävernitz ausgegraben.

Die steinernen Reste erregten großes öffentliches Interesse. Daher erwarb der damalige Landesverein Sächsischer Heimatschutz Dresden 1930 das Gelände, um daraus einen archäologischen Park zu machen.

Fast ein Jahrhundert später wurde aus diesem Plan jetzt Wirklichkeit. Der Verein "Archäologiepark Gävernitz" lädt ein, auf den Spuren der bronzezeitlichen Siedler zu wandeln.

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"Wir bieten sogar eine 'erweiterte Realität': Per Handy ist es möglich, sich an sieben Stationen visuell in die Bronzezeit zurückzuversetzen und dreidimensional animierte Tongefäße, Werkzeuge oder ein bronzezeitliches Haus zu entdecken", sagt Vereinsvorsitzender Norbert Sauer (55).

Archäologiepark Gävernitz hat bereits große Pläne

Im Bereich der archäologischen Felder kann sich jeder selbst ausprobieren. Mitmachen sei ausdrücklich erwünscht.
Im Bereich der archäologischen Felder kann sich jeder selbst ausprobieren. Mitmachen sei ausdrücklich erwünscht.  © Petra Hornig

Außerdem werden sogenannte archäologische Felder angeboten. "Darin können die Besucher sich ausprobieren - beim Mahlen des Mehles oder bei der Herstellung von eigenem Schmuck mit den Techniken der damaligen Zeit", so Vereins-Chef Sauer.

"Es ist alles ab sofort verfügbar. Der Park ist rund um die Uhr geöffnet und alles ist kostenfrei." Der Verein lebt ausschließlich von Spenden und Fördergeldern. Ungefähr 100.000 Euro wurden bislang investiert.

"Aber wir sind noch nicht fertig", betont Sauer. "Wir wollen eine Bühne bauen, um Kultur in die Gegend zu bringen. Außerdem werden wir die bronzezeitlichen Häuser nach altem Vorbild nachbauen."

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Aber auch ein Aussichtsturm soll künftig entstehen. "Schon die Aussicht vom Hügel ist einmalig. Man blickt 30 Kilometer in jede Richtung. Die Fürsten der damaligen Zeit haben sich den besten Platz ausgesucht."

Titelfoto: Petra Hornig

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