Trockene Nase beim Hund: Ist es ein schlechtes Zeichen?

Gesunde Hunde haben immer eine feuchte und kühle Nase, davon gehen zumindest manche Hundebesitzer aus. TAG24 erklärt, ob diese Annahme stimmt. Erfahrt im Hunderatgeber, was eine trockene und warme Nase beim Hund wirklich zu bedeuten hat.

Eine trockene Nase beim Hund während er schläft oder kurz danach ist völlig normal.
Eine trockene Nase beim Hund während er schläft oder kurz danach ist völlig normal.  © unsplash/engin akyurt

Je nachdem, wofür ein Hund seine Nase gerade braucht, verändert diese im Verlauf des Tages ihre Temperatur und ihren Feuchtigkeitsgrad mehrmals.

Ihre feuchte Nase ermöglicht es Hunden, intensiver zu riechen, denn in feuchter Luft lösen sich die Geruchsstoffe besser als in trockener. Außerdem dient ihnen die Feuchtigkeit zum Lokalisieren des Geruchs, weil sie spüren, aus welcher Richtung die Luft kommt.

Die Hundenase als wichtigstes Sinnesorgan erfüllt auch andere Funktionen, z. B. regulieren Hunde ihre Körpertemperatur zum Teil über ihre Nase, weshalb sie nach dem Sport und anderen Aktivitäten auch sehr warm sein kann.

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Eine trockene und warme Nase als einziges Symptom ist in den meisten Fällen kein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung des Hundes.

Ursachen für eine trockene Nase beim Hund

Hunde können bei Hitze, Bewegung oder Schlaf eine trockene und warme Nase bekommen.
Hunde können bei Hitze, Bewegung oder Schlaf eine trockene und warme Nase bekommen.  © unsplash/Ken Cheung

Abgesehen davon, dass die Feuchtigkeit der Hundenase im Verlauf des Tages variiert, können andere Faktoren die Nase des Tieres austrocknen.

Mögliche Ursachen für eine trockene und warme Hundenase sind:

  • geringe Luftfeuchtigkeit im Raum oder der Umgebung
  • Nähe zur Heizung oder einer anderen Wärmequelle
  • Sport oder andere körperliche Ertüchtigung
  • Schlaf
  • Sonnenbrand
  • Insektenstich
  • Flüssigkeitsmangel
  • Nährstoff- und Vitaminarmut
  • Eigenschaft der Hunderasse
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Erst wenn sich das Verhalten des Hundes verändert, er unter weiteren Beschwerden leidet und zu dem eine trockene Nase als Begleiterscheinung hat, dann deutet das auf eine Krankheit hin.

Hunde lecken ihre Nase ab, um diese feucht zu halten und intensiver zu riechen.
Hunde lecken ihre Nase ab, um diese feucht zu halten und intensiver zu riechen.  © unsplash/Laula Co

Weitere Symptome und Krankheiten

Folgende Symptome in Verbindung mit einer trockenen und warmen Nase verweisen auf eine ernsthafte Erkrankung:

  • Fieber
  • Kraftlosigkeit
  • Lustlosigkeit
  • übermäßiges Schlafen
  • Appetitlosigkeit, wenig Flüssigkeitsaufnahme
  • verringertes Koten und Urinieren oder Durchfall
  • Schmerzen
  • schwere oder flache Atmung
  • dickflüssiges, milchiges, gelbes oder andersartig verändertes Nasensekret
  • Augenausfluss
  • Krusten, Schwellungen, Risse, Rötungen, Blasen, Hautschuppen auf der Nase

Bleibt die Nase über mehrere Tage trocken sowie beim Auftreten von anderen Symptomen, sollten Halter ihren Hund von einem Tierarzt untersuchen lassen. Es könnte sich in diesem Fall um eine ernsthafte Erkrankung handeln.

Eine trockene Nase beim Hund als Begleiterscheinung tritt bei den folgenden Krankheiten auf:

  • Viruserkrankungen z. B. nasodigitale Hyperkeratose (Staupe)
  • Allergien
  • Autoimmunkrankheiten z. B. Pemphigus foliaceus
  • Atemwegserkrankungen oder -infektionen
  • Erbkrankheiten z. B. Ichthyose
  • nasale Parakeratose (nur bei Labrador Retriever)
  • Nasale Follikulitis (bei Insektenstichen oder Trauma)
  • Dermatomyositis (Lilakrankheit)
  • Nasenkrebs

Diese und weitere Erkrankungen lassen sich nicht durch Selbstdiagnose von den Hundebesitzern, sondern durch die Untersuchung beim Tierarzt feststellen und behandeln.

Hinweis: Ein Hund hat Fieber, wenn die Körpertemperatur höher als 40 Grad Celsius ist, ohne dass er Sport gemacht oder sich ähnlich betätigt hat.

Behandlung einer trockenen Nase beim Hund

Liegt die Ursache für die trockene Nase nicht in einer Erkrankung, kann man dem Hund mit kleinen Maßnahmen helfen.

Hunde sollten immer ausreichend frisches Wasser zum Trinken zur Verfügung haben. Generell empfiehlt es sich, auf Spaziergängen und unterwegs immer Wasser für den Hund dabei zu haben. Ist die Luft in den Wohnräumen zu trocken, kann man einen Luftbefeuchter aufstellen.

Hundenasen, vor allem welche mit heller Haut, reagieren sehr empfindlich auf Sonnenlicht. Die Haut auf der Nase trocknen schnell aus, pellt sich und ist gerötet, dann sollte sie mit entsprechenden Cremes behandelt werden.

Um einem Sonnenbrand vorzubeugen, sollten Halter ihrem Hund schattige und kühle Orte zum Spazieren und Ausruhen anbieten. Es gibt auch spezielle Sonnenschutzcremes für Hunde.

Nach jedem Spaziergang empfiehlt es sich, die Hundenase zu untersuchen. Eventuelle Fremdkörper und Schädlinge z. B. Zecken sollte man vorsichtig entfernen. Insektenstiche müssen beobachtet und bei zu großen Leiden des Tieres behandelt werden.

Die Ursachen von Allergien sowie Nährstoff- und Vitaminarmut sind beim Tierarzt abzuklären. Im Anschluss kann man entsprechend die auslösenden Stoffe beseitigen oder die Ernährung des Tieres anpassen.

Eine trockene Nase beim Hunde sollte sehr vorsichtig behandelt werden, da dieses Sinnesorgan sehr empfindlich ist.
Eine trockene Nase beim Hunde sollte sehr vorsichtig behandelt werden, da dieses Sinnesorgan sehr empfindlich ist.  © unsplash/Evi Kalemi

Die Anwendung von Hausmitteln oder Medikamenten sollte erst erfolgen, wenn man mit dem Hund beim Tierarzt war und die entsprechende Behandlung abgesprochen wurde.

Krusten und andere Wundverschlüsse auf der Nase des Hundes sollten Hundehalter auf keinen Fall gewaltsam entfernen. Wenn nötig, dann kann man die Nase des Hundes vorsichtig leicht feucht mit lauwarmen Wasser abtupfen.

Hausmittel gegen eine trockene und rissige Nase beim Hund

Diese Hausmittel helfen gegen eine trockene und rissige Nase beim Hund:

  • Öle z. B. Mandel, Kokosnuss
  • Aloe-Vera
  • Vaseline
  • fettende Lippenpflege-Stifte

Die verwendeten Mittel sollten frei von Farb-, Duft- und anderen Chemiestoffen sein. Nicht jeder Hund verträgt es, wenn die Nase mit den Hausmitteln behandelt wird. Für diese Hunde und die, welche rassebedingt an einer trockenen Nase leiden (z. B. Mops und französische Bulldogge), verschreiben Tierärzte spezielle und schonende Salben.

Hat der Hund eine trockene Nase, dann ist er nicht zwangsläufig krank. Wenn Hundehalter sich dennoch unsicher sind, ob ihr Hund gesund ist, dann sollten sie dies von einem Tierarzt abklären lassen.

Titelfoto: unsplash/engin akyurt

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