Schimmel auf der Blumenerde: Das ist jetzt zu tun!

Besonders in der kalten Jahreszeit macht sich ein unliebsames Phänomen bei Zimmerpflanzen bemerkbar: Schimmel auf der Blumenerde! Wird nichts gegen den Befall unternommen, kann die Pflanze absterben und die eigene Gesundheit leiden.

Lest hier im Ratgeber für Haus & Garten, was Ihr mit wenigen Mitteln tun könnt, damit sich Eure Pflanzen schnell wieder erholen und sich auch zukünftig kein neuer Schimmel mehr bildet.

Ist es wirklich Schimmel auf der Pflanze oder nur Kalk?

Schimmel auf der Blumenerde birgt für Mensch und Pflanze gleichermaßen Risiken.
Schimmel auf der Blumenerde birgt für Mensch und Pflanze gleichermaßen Risiken.

Nicht jeder weiße Belag auf der Blumenerde muss zwangsläufig auf Schimmel hinweisen. Manchmal hat man Glück und es handelt sich dabei lediglich um Kalkränder. Diese bilden sich beim Gießen mit hartem Wasser.

Ihr könnt mit einem Holzstäbchen oder Zahnstocher dafür einfach etwas an dem scheinbaren Schimmel kratzen. Bleibt der Belag krümelig und hart, habt Ihr Glück und es handelt sich um kalkhaltige Ablagerungen. In diesem Fall reicht es aus, wenn die oberste Schicht Blumenerde einfach mit einem Löffel abgekratzt und durch ein bisschen frische Erde ersetzt wird.

Ähnelt der weiße Belag eher einem zarten Flaum, handelt es sich hingegen um Schimmel. Oft geht dieser auch mit einem modrigen Geruch der Erde einher.

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In diesem Fall gilt es, zügig zu handeln.

Weitere Ideen und Ratschläge für Topfpflanzen findest Du in unserem Zimmerpflanzen-Ratgeber.

Schimmel auf der Blumenerde? Das ist zu tun!

Beim Umtopfen solltet Ihr auf hochwertige Pflanzenerde setzen.
Beim Umtopfen solltet Ihr auf hochwertige Pflanzenerde setzen.

Befindet sich echter Schimmel in der Blumenerde, sollte dieser möglichst schnell entfernt werden.

So geht man am besten vor:

1. Zunächst bringt man den betroffenen Blumentopf ins Freie oder stellt ihn vorübergehend an einen gut belüfteten Ort, z.B. den Hausflur. Nun sollte das Zimmer bzw. die gesamte Wohnung gründlich durchgelüftet werden.

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2. Nun wird die Pflanze umgetopft. Dazu wird die Erde rundherum so gut es geht von dem Wurzelballen entfernt. Eventuell die Wurzeln unter fließendem Wasser abspülen. Was nun übrig bleibt, ist die reine Pflanze ohne Erde.

3. Nun wird der Blumentopf gründlich mit einer Bürste gereinigt. Um die Schimmelsporen wirksam zu beseitigen, empfiehlt es sich, eine warme Essiglösung zu verwenden.

4. Abschließend wird die Zimmerpflanze in einen Topf mit neuer, hochwertiger Pflanzenerde gesetzt. Um überschüssiges Wasser ablaufen zu lassen, sollte unten im Topf eine wenige Zentimeter hohe Drainageschicht gegeben sein. Dazu eignen sich Tonscherben, Tongranulat oder Lavasplitt.

Tipp: Damit sich die Schimmelsporen nicht weiter ausbreiten, solltet Ihr die Pflanze nicht in Eurer Wohnung umtopfen. Geht dafür am besten nach draußen, z.B. auf Balkon oder Terrasse, oder wählt zumindest einen Raum, der sich gut lüften lässt.

Warum bildet sich Schimmel auf der Blumenerde?

Um Schimmel vorzubeugen, hilft hochwertige Erde und das richtige Gießverhalten.
Um Schimmel vorzubeugen, hilft hochwertige Erde und das richtige Gießverhalten.

Im Grunde kann sich auf jeder Blumenerde, die einen höheren Humusanteil besitzt, Schimmel bilden.

Meist lässt sich Schimmel auf der Blumenerde auf zwei Ursachen zurückführen:

1. Falsches Gießverhalten:

Manche meinen es mit dem Gießen etwas zu gut und wässern ihre Zimmerpflanze mehr, als diese verbrauchen kann.

Ist die Erde nun dauerfeucht oder kann das Wasser nicht ablaufen, entsteht vor allem in den kalten Monaten und bei wenig Durchlüftung schnell ein hartnäckiger Schimmelbelag.

2. Blumenerde mit einem hohen Kompostanteil:

Blumenerde kann umso schneller schimmeln, je höher der Anteil an organischem Material wie Torf oder Humus ist. Doch auch, wenn die Blumenerde falsch oder bereits zu lange gelagert wurde, kann sich im Inneren schnell Schimmel bilden, vor allem, wenn bereits die Folienverpackung geöffnet wurde.

Wie verhindert man erneuten Schimmelbefall?

Beherzigt man ein paar Tipps, wird die Pflanze gar nicht erst von Schimmel befallen.
Beherzigt man ein paar Tipps, wird die Pflanze gar nicht erst von Schimmel befallen.

Damit es zukünftig nicht erneut zu einem Schimmelbefall auf der Blumenerde kommt, gibt es folgende Tipps:

1. Für gute Drainage-Schicht sorgen

Es wurde bereits angesprochen, dass eine Drainageschicht zum Ablaufen von überschüssigem Wasser enorm wichtig ist. Blähton, Tonscherben oder Lavakies eignen sich sehr gut dafür.

2. Lieber etwas zu knapp als zu viel gießen

Beim Gießen empfiehlt es sich, lieber etwas zu wenig zu gießen, als dass der Wurzelballen sich in einem dauerfeuchten Zustand befindet. Die Oberfläche der Blumenerde sollte bereits gut trocken sein, ehe erneut gegossen wird.

3. Wasserbedarf im Winter reduzieren

Auch solltet Ihr beachten, dass Pflanzen im Winter häufig weniger Wasser brauchen als im Sommer. Dementsprechend sollte die Gießmenge ohnehin deutlich verringert werden. Um die Pflanze vor trockener Heizungsluft zu schützen, kann man sie stattdessen einmal am Tag mit etwas Wasser besprühen.

4. Mindestens einmal am Tag ausgiebig lüften

Ein Grund, warum es zu Schimmel auf der Erde kommt, ist auch, dass eine zu geringe Luftbewegung vorherrscht. Darum sollte auch im Winter mindestens einmal täglich die ganze Wohnung mit offenen Türen und Fenstern gelüftet werden.

5. Auf torffreie Erde setzen

Schon seit längerem werden Pflanzenfreunde dazu aufgerufen, auf torfhaltige Blumenerde zu verzichten, da diese nur wenig nachhaltig ist. Doch auch hinsichtlich der Schimmelbildung lohnt es sich, auf torffreie Alternativen umzusteigen. Auch ist es ratsam, ein wenig Kokossubstrat unter die gewählte Pflanzenerde zu mischen, da dieses ebenfalls viel Wasser speichern und nach und nach an die Pflanze abgeben kann.

Wie gefährlich ist Schimmel auf der Blumenerde?

Nicht selten bildet sich von einem Tag auf den anderen ein weißer, flaumig-weicher Belag auf der Erde im Blumentopf. Ein Schimmelpilz hat einen neuen Nährboden gefunden. Allerdings handelt es sich hierbei nicht nur um einen optischen Makel. Außerdem ist dieser sichtbare Belag nur ein Teil des Problems.

Denn Schimmelpilze durchziehen in der Regel den gesamten Topfballen mit ihrem Myzel.

Für die Pflanze kann zu starker Schimmelbefall zum Absterben führen, da der Schimmel die feinen Wurzelhärchen beschädigt und sie daraufhin kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen können.

Doch auch die eigene Gesundheit kann betroffen sein. Vor allem Menschen, die unter allergischen oder chronischen Atemwegserkrankungen neigen, können bei höheren Konzentrationen der Schimmelsporen in der Luft starke Beschwerden bekommen. Im schlimmsten Fall lösen sie sogar Asthmaanfälle aus.

Damit es nicht erst so weit kommt, sollte man bei einem befallenen Blumentopf mit Schimmel schnell handeln und so ein weiteres Ausbreiten der Sporen verhindern.

Mit den Tipps kann man Schimmel auf der Blumenerde in der Regel zu Leibe rücken, aber manchmal hilft nur noch umtopfen.
Mit den Tipps kann man Schimmel auf der Blumenerde in der Regel zu Leibe rücken, aber manchmal hilft nur noch umtopfen.

Fazit: Bei starkem Schimmelbefall hilft nur umtopfen

Um Schimmel in der Blumenerde zu vermeiden, gibt es verschiedene Wege. Einer der wichtigsten Tipps ist wohl aber, das eigene Gießverhalten zu überdenken und an die Bedürfnisse der Zimmerpflanze anzupassen.

Ist der Schimmelbefall auf der Erde jedoch klar erkennbar, sollte die Pflanze schnell umgetopft und mit neuem Substrat versorgt werden, um ein Absterben zu verhindern.

Glücklicherweise ist Schimmel auf der Blumenerde nur zwischen Oktober und März ein häufiges Problem, sodass es sich in der restlichen Zeit des Jahres meist von selbst erledigt.

Titelfoto: 123RF/mitand73

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