Attacke auf Mahnwache vor iranischer Botschaft: Polizei äußert sich zu Objektschützer-Verhalten

Berlin - Beim Angriff auf eine Mahnwache vor der iranischen Botschaft in Berlin haben die dortigen Objektschützer nach ersten Erkenntnissen der Polizei angemessen reagiert.

Der Angriff dauerte nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wenige Minuten.
Der Angriff dauerte nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wenige Minuten.  © Christophe Gateau/dpa

"Die an der iranischen Botschaft eingesetzten Mitarbeitenden des Zentralen Objektschutzes haben einer ersten Einschätzung nach angemessen und vor allem so gehandelt, wie es von ihnen erwartet wird", teilte die Polizei Berlin am Dienstag auf dpa-Anfrage mit. Der Angriff dauerte nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wenige Minuten.

"Nachdem der vor dem Botschaftsgebäude postierte Objektschützer die Tatverdächtigen angesprochen hatte und diese nicht reagierten, rief er zusätzlich zu den Vollzugskräften zwei weitere, an anderer Stelle der Botschaft postierte Objektschützer, um seinen Schutzauftrag nicht zu vernachlässigen", hieß es weiter von der Ermittlungsbehörde.

Die beiden Kollegen seien nach den derzeitigen Erkenntnissen "nach etwa zwei Minuten" eingetroffen, sodass sich der Objektschützer zum angegriffenen Wohnwagen - der Mahnwache - habe begeben können. Dort habe er allerdings keine Tatverdächtigen mehr angetroffen.

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Zu den Befugnissen von Objektschützern der Polizei Berlin wurde erklärt, dass der Auftrag des Objektschutzes grundsätzlich Vorrang habe vor anderen Pflichten, "sodass sie bei dringenden Hilfeersuchen stets angehalten sind, Vollzugskräfte anzufordern".

Unbekannte hatten am Wochenende einen Wohnwagen vor der Botschaft in Berlin-Dahlem angegriffen, der als Mahnwache genutzt wird. Nach Polizeiangaben kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den vier Insassen des Wohnwagens und den vermummten Angreifern. Bei dem Handgemenge in der Nacht zu Sonntag wurden demnach drei Männer verletzt.

Die Verdächtigen sollen nach der Attacke mit einem Auto geflohen sein. Zuvor hatten sich in der Stadt Hunderte Menschen bei einer Demonstration mit den Protesten im Iran solidarisiert.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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