Seit dem Frühdienst: Warnstreiks an mehreren Berliner Krankenhäusern

Berlin - Hunderte Beschäftigte mehrerer Berliner Krankenhausträger sind am frühen Morgen nach Gewerkschaftsangaben in den Warnstreik getreten.

Vor dem Bettenhaus der Charité in Berlin-Mitte weht eine Verdi-Flagge. Mit Beginn der Frühschicht wird an mehreren Berliner Krankenhäusern gestreikt.
Vor dem Bettenhaus der Charité in Berlin-Mitte weht eine Verdi-Flagge. Mit Beginn der Frühschicht wird an mehreren Berliner Krankenhäusern gestreikt.  © Fabian Sommer/dpa

Die Arbeitsniederlegungen hätten mit dem Frühdienst ab 5.30 Uhr begonnen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Max Manzey am Montag.

Die Streikposten sammelten sich vor den beteiligten Krankenhäusern. Manzey sprach von schätzungsweise 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Charité, beim landeseigenen Klinikkonzern Vivantes und dem Jüdischen Krankenhaus. Der Ausstand soll auch am Dienstag noch andauern. Ein Notdienst sollte sichergestellt werden.

Insgesamt wurden 6000 bis 7000 Beteiligte bei Warnstreiks im öffentlichen Dienst erwartet. Zur Teilnahme aufgerufen waren zum Beispiel auch Beschäftigte der Stadtreinigung, der Wasserbetriebe und der Berliner Bäder.

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Nach BSR-Angaben sollen am Montag und Dienstag die Müllabfuhr, der Sperrmüll-Abholservice, die Recyclinghöfe und die Straßenreinigung ganztägig ausfallen.

Verdi und dbb fordern 10,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes

Auch bei der Berliner Stadtreinigung wird gestreikt, unter anderem bei der Müllabfuhr und auf den Recyclinghöfen. (Archivfoto)
Auch bei der Berliner Stadtreinigung wird gestreikt, unter anderem bei der Müllabfuhr und auf den Recyclinghöfen. (Archivfoto)  © Paul Zinken/dpa

Die Charité verschob planbare Operationen, die Bäderbetriebe rechnen ebenfalls mit Einschränkungen. Warnstreiks waren am Montag auch in den Dienststellen des Bundes, der Bundeswehr und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung angekündigt.

Hintergrund sind Tarifverhandlungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.

Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

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Die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend zurück. Der Arbeitgeberverband KAV kritisierte den Warnstreik und forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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