150 Beschwerden gegen Ärzte in Corona-Impfzentren: Was ging alles schief?

Berlin - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin ist seit Beginn der Corona-Impfungen 150 Beschwerden gegen Ärzte der Impfzentren und mobiler Impfteams nachgegangen.

In Berliner Corona-Impfzentren waren nicht alle Menschen mit ihren Ärzten zufrieden.
In Berliner Corona-Impfzentren waren nicht alle Menschen mit ihren Ärzten zufrieden.  © Fabian Sommer/dpa

Die Bandbreite der Gründe reiche von unfreundlichem Verhalten bis hin zu unsachgemäßen Impfen, wie eine Sprecherin der Vereinigung am Sonntag mitteilte.

Zuvor hatte der Spiegel über Fehlverhalten einzelner Ärzte berichtet. Sie hätten etwa Kollegen oder Patienten beschimpft oder eigene Angehörige bei der Impfung bevorzugt.

Die KV ging darauf nicht im Detail ein. Sie hob hervor, angesichts von 4800 Impfärzten sei die Beschwerdequote mit drei Prozent gering. Die Vorwürfe müssten auch vor dem Hintergrund der Herausforderungen der damaligen Situation gesehen werden.

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Die KV habe die Vorwürfe mit den Betreibern der Impfzentren aufgeklärt. In bestätigten Fällen seien die Ärzte ermahnt oder auch zeitweise von Diensten ausgeschlossen worden.

Nach Angaben der KV wurden 60.593 Impfdienste absolviert. 4626 wurden abgesagt - etwa, weil nicht genug Impfstoff da war. Laut Spiegel erhielten die Ärzte eine Ausfallentschädigung von 300 Euro. Wurde der Dienst erst 48 Stunden vorher abgesagt, waren es 500 Euro.

Danach wurde das volle Honorar fällig. Diese Sätze entsprachen nach Angaben der Vereinigung der vertraglichen Vereinbarung mit dem Senat. Die Ärztevertretung verwies auf den organisatorischen Aufwand der Impfärzte, die etwa eine Praxisvertretung engagieren mussten.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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