Von Julia Kilian, Andreas Rabenstein und Alina Grünky
Berlin - Die gestohlene Drehtür des umstrittenen Zauns am Görlitzer Park ist wieder da. Das bestätigte die Berliner Polizei auf Anfrage. Wie und wo die Tür gefunden wurde, teilte die Behörde nicht mit.
Das Bündnis "Görli Zaunfrei" postete bei Instagram ein Bild der Drehtür und schrieb dazu: "Das Drehkreuz ist wieder aufgetaucht, es war nur kurz (im Kanal) abgetaucht." Zunächst berichteten der "Tagesspiegel" und die "Berliner Morgenpost".
Ein Mitarbeiter einer Baufirma hatte am Freitagmorgen in Kreuzberg festgestellt, dass die Drehtür entwendet worden war.
"Da der Verdacht einer politischen Motivation besteht, hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen zu dem Diebstahl übernommen", teilten die Ermittler mit.
Der Park in Berlin-Kreuzberg soll nach den Plänen des Senats künftig nachts geschlossen werden, um den ausufernden Drogenhandel und andere Kriminalität auf dem Gelände einzudämmen.
Bei Instagram ist ein Foto der gestohlenen Drehtür aufgetaucht
Für den neuen Zaun am Görlitzer Park sind insgesamt 16 neue Stahltore geplant
Die Polizei verspricht sich davon eine leichtere Verfolgung der Dealer, die den Park als Versteck für Drogen nutzen.
Der Park soll im Winter zwischen 22 und 6 Uhr schließen, im Sommer erst ab 23 Uhr. Erst diese Woche war eines der ersten Tore mit Drehkreuz montiert worden. Die Arbeiten sollen bis Jahresende fertig sein.
Laut Ausschreibung sind 16 Tore aus Stahl geplant, dazu acht große Drehkreuze in "vandalismussicherer Ausführung". Außerdem sollen 300 Meter Zäune ergänzt werden, um Lücken der schon stehenden Mauern und Zäune zu schließen.
Die Maßnahme ist allerdings umstritten. Manche Anwohner, linke Initiativen und die Grünen im Bezirk sind gegen die Schließung, weil sie eine weitere Verdrängung der Drogenkriminalität in umliegende Wohnquartiere befürchten.