Linksextreme bekennen sich zu Angriff auf Sächsische Landesvertretung in Berlin
Berlin/Dresden - Sie kamen vermummt in der Nacht, warfen mit Steinen und besprühten die Fassade großflächig mit schwarzer Farbe: Linksextremisten haben sich zu dem Angriff auf die Sächsische Landesvertretung in Berlin bekannt.

Am Mittwoch ist ein Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene aufgetaucht, in der das Tatmotiv dargelegt wird.
"Am 10. Juni jähren sich zum zweiten Mal die Razzien und DNA-Abnahmen, die schließlich im Antifa-Ost-Verfahren mündeten. Deshalb haben wir in der Nacht zum 05. Juni die sächsische Landesvertretung in Berlin mit einem Bitumen-Löscher und Steinen angegriffen", bekennen die Verfasser sich gleich im ersten Absatz des Schreibens.
Demnach steht die Attacke im Zusammenhang mit "dem Prozessbeginn des sogenannten Antifa-Ost-Verfahrens am OLG Dresden", wie es weiter heißt.
Hauptangeklagte in dem Prozess ist Lina E., die als mutmaßlicher Kopf einer linksradikalen Gruppe gilt, die mehrere Überfälle im Raum Leipzig begangen haben soll, unter anderem auf den Leipziger Ex-NPD-Stadtrat Enrico Böhm (39).
Auch ein Angriff auf die rechte Szene-Kneipe "Bull's Eye" in Eisenach soll auf das Konto der Gruppe gehen. Dem Quartett werden insgesamt acht Taten zur Last gelegt.
Leiter der Sächsischen Landesvertretung in Berlin verurteilt Angriff scharf

Lina E. wird unter anderem besonders schwerer Landfriedensbruch, die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gemeinschaftliche Körperverletzung vorgeworfen.
"Freiheit und Glück für Lina und die anderen Angeklagten!", wünschten die Verfasser des Bekennerschreibens abschließend.
Conrad Clemens (39, CDU), der Leiter der Sächsischen Landesvertretung in Berlin, machte am Donnerstag auf das Schreiben aufmerksam.
"Wer rohe Gewalt einsetzt, um Positionen in den politischen Diskurs einzubringen, hat das demokratische Spektrum verlassen", machte der CDU-Politiker gegenüber Bild deutlich.
Das Bekennerschreiben zeige, dass es sich dabei auch um einen bewussten Angriff auf Staat und Justiz handele. "Dieses Verhalten ist durch nichts zu entschuldigen und kann nur mit der Härte des Rechtsstaates beantwortet werden", so Clemens.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa