Vater kommt Sohn (16) zu Hilfe und wird ins Gleis gedrängt: ICE mit Notbremsung!
Jüterbog - Ein ICE musste am Sonntagabend am Jüterboger Bahnhof (Landkreis Teltow-Fläming) eine Notbremsung durchführen. Mehrere Personen hatten sich wegen einer körperlichen Auseinandersetzung im Gleis aufgehalten.
Nach Polizeiangaben hatte zunächst ein 20-Jähriger aus einer Gruppe heraus einen 16-Jährigen angesprochen und ihn aufgefordert, Zigaretten und Geld herauszugeben.
Demnach packte der Mann den Jugendlichen, drückte ihn gegen eine Mauer und durchsuchte ihn. Nachdem der Angreifer dem 16-Jährigen seine Zigaretten abgenommen hatte, ließ er von ihm ab.
Laut Polizei informierte der 16-Jährige daraufhin seinen Vater. Dieser begab sich zum Bahnhof, um die Räuber zur Rede zu stellen.
Es entwickelte sich zunächst eine verbale Auseinandersetzung, dann griff der 36-jährige Vater den 20-Jährigen und seine 20 und 17 Jahre alten Begleiter mit einem Warndreieck an. Das Trio schlug wiederum gemeinschaftlich auf den Vater ein. In der Folge fiel der 36-Jährige in das Gleisbett und konnte nicht mehr aufstehen.
Als die drei Männer sahen, dass sich ein ICE näherte, begaben sie sich ebenfalls ins Gleis und zogen den verletzten 36-Jährigen aus der Gefahrenzone.
Der Fahrer des Zuges hatte zuvor bereits die Notbremsung eingeleitet. Dennoch kam der ICE erst etwa 50 Meter hinter den Personen zum Stehen. Die Strecke wurde gesperrt und es kam zu Verspätungen mehrerer nachfolgender Züge.
Der verletzte 36-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Es wurden Strafanzeigen wegen räuberischer Erpressung und wechselseitig begangener gefährlicher Körperverletzungen aufgenommen. Die Polizei sicherte Spuren und führte erste Vernehmungen durch.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa