Video soll Polizeigewalt auf Kotti-Wache zeigen: Jetzt erklären sich die Beamten

Berlin - Ein an diesem Wochenende verbreitetes Internetvideo zeigt einen mit Handschellen gefesselten Mann, der bäuchlings und regungslos auf einer Trage liegend von Rettungskräften aus der Polizeiwache am Kottbusser Tor transportiert wird - nun hat die Polizei den Vorfall aus ihrer Sicht geschildert.

Ein Video zeigt, wie der regungslose Mann bäuchlings auf der Trage liegend aus der Wache gebracht wird.
Ein Video zeigt, wie der regungslose Mann bäuchlings auf der Trage liegend aus der Wache gebracht wird.  © Screenshot/Twitter Kreuzberg United

Demnach soll der 44 Jahre alte Mann in der Nacht zum Samstag in Berlin-Kreuzberg Passanten bepöbelt und angerempelt haben, wie die Pressestelle am Sonntag mitteilte. Alarmierte Polizisten hätten ihn zunächst beruhigen können und ihm "aus Eigensicherungsgründen" Handschellen angelegt.

Weil der Verdächtige keinen Ausweis habe vorzeigen können, hätten ihn die Beamten zur Überprüfung auf die Wache gebracht, teilte die Polizei weiter mit. Beim Betreten habe er Widerstand geleistet und versucht, sich ruckartig loszureißen. Ein anschließender Atemalkoholtest ergab laut Polizei einen Wert von rund zwei Promille.

Der Betrunkene sei während des Tests auf eine Polizistin zugestürmt und habe versucht, sie zu treten. Andere Polizisten seien eingeschritten und hätten den Mann zu Boden gebracht. Er habe weiter um sich getreten und dabei auch die Büroeinrichtung getreten.

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Weil er sich im Gerangel im Gesicht verletzt habe, sei der Rettungsdienst gerufen worden. Der Notarzt habe den Mann versorgt und ruhiggestellt. Er sei ins Krankenhaus und anschließend in Polizeigewahrsam gekommen. Nach einer Blutentnahme habe er gehen können. Zwei Polizeibeamte seien während des Einsatzes an der Hand verletzt worden, hätten aber gehen können.

Ob der 44-Jährige während der ganzen Zeit auf der Wache Handfesseln trug, blieb am Sonntag zunächst unklar. Die Verbreiter des Videos kritisierten den Vorfall auf Twitter als "Polizeigewalt". "Womit soll solche Behandlung gerechtfertigt werden?", schrieben sie.

Titelfoto: Screenshot/Twitter Kreuzberg United

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