Er saß mehr als zwei Wochen in U-Haft: Berliner Klimaaktivist für Straßenblockade verurteilt

Berlin - Der Berliner Klimaaktivist Kevin Hecht saß zwei Wochen lang in Untersuchungshaft. Nun ist er in Schweden zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Der Berliner Klimaschützer Kevin Hecht (30) ist nach zwei Wochen U-Haft in Schweden wieder frei.
Der Berliner Klimaschützer Kevin Hecht (30) ist nach zwei Wochen U-Haft in Schweden wieder frei.  © Letzte Generation/Ba Ba

Mit ihren Protesten sorgten die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" in ganz Deutschland für Schlagzeilen. Vor allem die Nerven der Autofahrer wurden durch das Festkleben auf den Straßen mächtig auf die Probe gestellt. Doch nicht nur hierzulande sind die Klimaschützer aktiv.

In Schweden ist nun der Berliner Kevin Hecht (30) für seinen Einsatz gegen die Klimakatastrophe zu einer Bewährungsstrafe von vier Monaten verurteilt worden - offiziell wegen "Sabotage". Zuvor hatte der Informatiker zwei Wochen lang in Untersuchungshaft gesessen.

Der Grund: Er hatte am 22. August an einer Straßenblockade des schwedischen Widerstandsprojekts "Återställ Våtmarker" - einer Schwester-Kampagne der Letzten Generation - in Stockholm teilgenommen.

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An seiner Überzeugung ändert aber auch die lange Zeit in U-Haft nichts. Der 30-Jährige will weiter für den Klimaschutz kämpfen.

"Wenn es legal ist, die Natur, Kulturgüter und Menschen aus Profitgründen zu zerstören, fühlt es sich richtig an, für Klimagerechtigkeit ins Gefängnis zu gehen", stellte der Berliner bereits in einem Brief aus dem Gefängnis vor dem Urteil klar.

Dresdner Klimaaktivist ebenfalls wieder frei

Auch vor Gericht gab er ein klares Statement ab: "Egal, ob dieses Gericht mein Handeln heute als Sabotage bewertet oder nicht, ich akzeptiere die Folgen. Denn der Wert meiner persönlichen Freiheit steht in keinem Verhältnis zur Klimakatastrophe."

Der Klimaschützer stand mit seinem Schicksal nicht alleine da. Der Dresdner Familienvater Christian Bläul (40) saß sogar 16 Tage in Einzelhaft. Seit Freitag befindet er sich nun wieder auf freiem Fuß.

"In der Woche, in der ich festgenommen wurde, gab es eine ganze Reihe von Klima-Aktionen, und ich war bei Weitem nicht der Einzige, der von der Polizei mitgenommen wurde. Auch, wenn das in Deutschland wohl so wahrgenommen wurde. Es gab andauernd Verhaftungen", teilte der Sachse im Gespräch mit TAG24 mit.

Titelfoto: Letzte Generation/Ba Ba

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