Waldbrand bei Treuenbrietzen: Flammen breiten sich wieder aus, Ortsteil muss evakuiert werden

Treunbrietzen - Die Lage beim Waldbrand bei Frohnsdorf nahe Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) ist am Samstag stabil geblieben. Die Brandstelle konnte eingegrenzt werden, sagte Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes Brandenburg. "Das ist schon einmal gut", meinte er. Am Abend breitete sich das Feuer aber wieder aus. Ein Ortsteil muss gar evakuiert werden.

Der Rauch ist weiter gut zu erkennen. Der Brand hat sich mittlerweile wieder etwas ausgebreitet.
Der Rauch ist weiter gut zu erkennen. Der Brand hat sich mittlerweile wieder etwas ausgebreitet.  © Julian Stähle

Am Freitag war ein Waldbrand auf etwa 60 Hektar entstanden, mittlerweile sind es noch gut 40 Hektar.

Die Leitstelle der Feuerwehr in Brandenburg/Havel meldete am Nachmittag weitere Brände. So gerieten in Jühnsdorf (Teltow-Fläming) rund 160 Kubikmeter Kompost in Brand. Das Feuer sei gelöscht, sagte der Sprecher. Die Nachkontrollen würden aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

In Lüdendorf bei Treuenbrietzen gerieten 3 Hektar Wald in Brand. In Radeland, einem Ortsteil der Stadt Baruth/Mark, brannte ebenfalls der Wald. Kurz vor der Siedlungsgrenze konnte das Feuer gestoppt werden. Auch im Bereich Altes Lager, einem Ortsteil der Gemeinde Niedergörsdorf, wurden Feuerwehrleute zu einem Feuer gerufen. Diese Brände seien unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht, sagte der Sprecher.

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Bei dem am Freitag ausgebrochenen großen Waldbrand bei Frohnsdorf war am Samstag auch ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz. Er soll bis zum Einbruch der Dunkelheit bei jedem Flug Löschwasser über dem Areal abkippen.

Die Arbeit der Feuerwehrleute aus mehreren Landkreisen wird erschwert, da sich in dem Gebiet gefährliche Kampfmittel befinden.

Feuer in Treuenbrietzen breitet sich wieder aus: Feuerwehr ruft Katastrophenalarm aus

Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen. Etwa 40 Hektar stehen in Flammen.
Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen. Etwa 40 Hektar stehen in Flammen.  © Christian Guttmann/dpa

Er sei froh, dass es gelungen sei, das Feuer einzudämmen, sagte Kai-Uwe Schwinzert, Sprecher des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Bislang musste keine weitere Ausdehnung des Feuers registriert werden. "Es ist aber noch heiß und es steigt viel Qualm auf", sagte er.

Sorge bereiten den Experten vor Ort mögliche Winde in den Abendstunden. Flammen könnten dann wieder angefacht werden. Eine Sorge, die nicht unbegründet geblieben ist.

Am Samstagabend breitete sich das Feuer wieder aus. Die Feuerwehr hat inzwischen Katastrophenalarm ausgelöst. Nach TAG24-Informationen muss ein Ortsteil (Tiefenbrunnen) gar evakuiert werden.

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Derweil kämpfen die Feuerwehrleute weiter gegen die Flammen. Zwei Brandschutzeinheiten aus den Landkreisen Havelland und Elbe-Elster unterstützten am Samstag die Feuerwehrleute der Wehren vor Ort.

In allen Landkreisen in Brandenburg galt am Samstag die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe 5. Vielerorts wurden auch kleinere Feuer registriert.

2018 wurden bei einem Waldbrand in Treuenbrietzen rund 400 Hektar Wald zerstört. Mehrere Tage lang wüteten Flammen in dem Waldstück südwestlich von Berlin. Aufgrund des Großbrandes mussten mehr als 500 Menschen die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen verlassen.

Update, 22.25 Uhr: Lage verschlechtert sich

Die Lage beim Waldbrand in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) ist am Samstagabend schlimmer geworden. Der Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark habe den Katastrophenfall ausgerufen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle der Feuerwehr in Brandenburg an der Havel. Der Landkreis teilte mit, aufgrund der zunehmenden Rauchentwicklung bestehe die Möglichkeit, dass aus Vorsichtsgründen die Einwohnerinnen und Einwohner Tiefenbrunnens vorübergehend evakuiert werden müssten.

Titelfoto: Julian Stähle

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