Gewalt im Iran: Berliner Senat setzt weiter Abschiebungen aus

Berlin - Wegen der gewaltsamen Niederschlagung regierungskritischer Proteste im Iran will der Berliner Senat bis auf Weiteres keine Asylbewerber dorthin abschieben – allerdings wurde das in den vergangenen Jahren ohnehin schon nicht gemacht.

Demonstrantinnen und Demonstranten solidarisieren sich auf dem Oranienplatz mit den Aufständen im Iran und trauern um die getötete Kurdin Jina Mahsa Amini.
Demonstrantinnen und Demonstranten solidarisieren sich auf dem Oranienplatz mit den Aufständen im Iran und trauern um die getötete Kurdin Jina Mahsa Amini.  © Annette Riedl/dpa

Abschiebungen in das Land seien sehr selten: 2020, 2021 und 2022 gab es keine, teilte die Senatsinnenverwaltung am Montag mit. In Berlin lebten Stand August 668 ausreisepflichtige Iraner, davon hätten 658 eine Duldung.

Ausnahmen von der Aussetzung möglicher Abschiebungen sollen für schwere Straftäter gelten.

Die flüchtlingspolitischen Sprecher der Fraktionen der SPD, Linken und Grünen teilten am Abend gemeinsam mit, die Entscheidung sei "richtig und notwendig".

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Menschen, die dem autokratischen Regime kritisch gegenüber stünden, müssten im Falle einer Rückkehr mit einer sofortigen Verhaftung rechnen.

"Wer fliehen musste und muss, kann hier Schutz und Aufnahme finden. Berlin ist und bleibt sicherer Hafen."

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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