Homophobe Angriffe am CSD-Wochenende: "Ich bin zutiefst schockiert!"
Berlin - Rund um den Christopher Street Day (CSD) kam es in Berlin zu gewalttätigen Angriffen auf queere Menschen. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg verurteilt diese Attacken aufs Schärfste.
Nach Angaben der Polizei soll ein Mann (44) am Nollendorfplatz von mehreren Personen homophob beleidigt, bedrängt und geschlagen worden sein.
Obwohl er in Begleitung unterwegs war, sollen die Angreifer nicht davor zurückgeschreckt sein, den 44-Jährigen auf offener Straße zu Boden zu stoßen.
"Ich bin zutiefst schockiert und verurteile den feigen homophoben Angriff, der in der Nacht vor dem CSD in Schöneberg stattgefunden hat, aufs Schärfste. Jeder Akt der Gewalt und Intoleranz gegenüber queeren Menschen ist inakzeptabel und widerspricht den grundlegenden Werten unserer Gesellschaft", sagte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Matthias Steuckardt am Dienstag.
Sein Mitgefühl und seine Solidarität gelten dem Opfer des Angriffs, das eine Platzwunde am Kopf erlitten hat und von alarmierten Einsatzkräften in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Die Gewaltvorfälle sind erschütternd
Die Tat soll sich im Herzen des Berliner Regenbogenkiezes, direkt an der Route des CSD-Zuges ereignet haben. Obwohl die Polizei von einer weitestgehend friedlichen Parade sprach, kam es am Wochenende auch in anderen Orten zu gewalttätigen Angriffen auf queere Menschen.
So sollen laut Polizei eine 23-Jährige, eine 34-Jährige sowie eine 19-jährige Transfrau am Samstag gegen 21.10 Uhr homophob beleidigt und teilweise angespuckt worden sein. Die bunt gekleideten Personen, die zuvor am CSD teilgenommen hatten, sollen von fünf bis sechs Jugendlichen in Lichtenberg verfolgt und dann angegriffen worden sein.
"Der CSD ist ein bedeutendes Ereignis, das für die Sichtbarkeit und Akzeptanz der Community steht. Es ist erschütternd, dass eine solch wichtige Veranstaltung für die Sichtbarkeit der Community erneut von Gewaltvorfällen überschattet wurde", sagte Steuckardt.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa