Fußgängerzone Friedrichstraße passé! Senat gibt Flaniermeile wieder für Autos frei
Berlin - Das Berliner Verwaltungsgericht hält die bisherige Sperrung der Friedrichstraße für Autos für rechtswidrig. Die Berliner Senatsverwaltung wird nicht dagegen vorgehen.

Auf einem seit mehr als zwei Jahren autofreien Abschnitt der Berliner Friedrichstraße rollt demnächst wieder der Verkehr - zumindest für eine Zeit lang.
Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität teilte am heutigen Montag mit, dass sie beim Oberverwaltungsgericht (OVG) keine Beschwerde gegen einen vor zwei Wochen ergangenen Beschluss des Verwaltungsgerichts einlegen wird.
Vielmehr wolle man der Vorgabe der Richter folgen und die Sperrung für Autos in gut zwei Wochen bis auf Weiteres aufheben. Zuvor würden "bis zum Ablauf des 22. November" sämtliche Sitzgelegenheiten, Bepflanzungen und Stadtmöbel entfernt, soweit diese dem Autoverkehr entgegenstehen. Das gelte auch für den auf der Straße eingerichteten Fahrradstreifen.
Jarasch hält an den Planungen für eine autofreie Friedrichstraße fest

Das Verwaltungsgericht hatte die anhaltende Sperrung einer etwa 500 Meter langen Strecke der Friedrichstraße nahe dem Gendarmenmarkt am 24. Oktober für rechtswidrig erklärt.
Bis diesen Dienstag hätte die Senatsverwaltung für Mobilität dagegen beim OVG Beschwerde einlegen können.
Obwohl das nicht geschehen ist, machte Umwelt- und Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (53, Grüne) deutlich, dass sie an den Planungen für eine Friedrichstraße ohne Autos festhalte. Sie hofft den Angaben zufolge, dass das laufende Verfahren zur dauerhaften Umwidmung der Straße in eine Fußgängerzone bis Jahresende abgeschlossen ist.
Unmittelbar danach werde der Autoverkehr auf Dauer aus der Friedrichstraße herausgenommen, so Jarasch.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa