Giffey posiert mit Knarre, und das Netz lacht sich schlapp

Berlin - Den Sieg beim Berlin-Marathon holte sich Weltrekordler Eliud Kipchoge (38), das Internet gewann aber durch Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, SPD). Die Sozialdemokratin gab den Startschuss für etwa 47.000 Läufer und damit auch für jede Menge Witzchen im Internet. In nur wenigen Stunden ist sie zum Meme geworden.

Eliud Kipchoge knackt den beim Berlin-Marathon den Weltrekord. Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, l.) hat im Netz viel Aufmerksamkeit bekommen.
Eliud Kipchoge knackt den beim Berlin-Marathon den Weltrekord. Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, l.) hat im Netz viel Aufmerksamkeit bekommen.  © Andreas Gora/dpa

Mit "Knarre" in der Hand und einem konzentrierten Blick schaut die 44-Jährige in die Kamera. Genug für die Twitter-User, die daraufhin ihrer Kreativität freien Raum ließen.

Ob über die Doktorarbeit, den Wohnungsmangel in der Hauptstadt oder als Mörder von 2Pac - kaum ein Witz wurde nicht gemacht.

"Franziska Giffey, als sie gehört hat, sie muss ihre Doktorarbeit verteidigen", spielte beispielsweise ein User auf die Plagiatsvorwürfe, die ihr letztendlich den Verlust des Doktortitels einbrachten, an.

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Andere wiederum beschäftigten sich lieber mit der Wohnsituation bzw. mit der konsequenten Weigerung, Wohnungskonzerne zu enteignen - trotz Volksentscheids. "Franziska Giffey, als sie erfuhr, dass Wohnungskonzerne in Berlin vergesellschaftet werden sollen" oder "Marathonläufer erschießen, baut keine einzige Wohnung, Frau Giffey", bemerkte die Community.

Als Regierende Bürgermeisterin von Berlin hatte Giffey zum ersten Mal die Ehre, den Startschuss geben zu dürfen. Vergangenes Jahr war es noch Michael Müller (57, SPD). Ihm blieb das Twitter-Gewitter erspart. Der Fokus lag auf etwas ganz anderem, woran auch der Marathon nicht ganz unschuldig war.

Neben der Bundestagswahl, der Berlin-Wahl, sowie dem Volksentscheid zur Enteignung großer Wohnungskonzerne fand in der Hauptstadt gleichzeitig auch noch der Berlin-Marathon statt. Auch weil die halbe Stadt gesperrt war, stürzte Berlin an manchen Stellen ins Wahl-Chaos. Wichtige Wahlunterlagen fehlten oder fanden beispielsweise erst durch die Sperrungen verspätet den Weg in die Wahlkabinen.

Eliud Kipchoge gewinnt Berlin-Marathon mit Weltrekord

Die Folge: Lange Schlangen. Teilweise standen Berliner noch bis nach 18 Uhr - nach der ersten Hochrechnung - vor den Wahllokalen.

Das Chaos blieb diesmal aus, doch bei all den Memes über die Bürgermeisterin wäre das Sportliche beinah untergegangen. Dabei stellte der zweimalige Olympiasieger Kipchoge einen neuen Weltrekord auf. Bei perfekten Rahmenbedingungen lief der Äthiopier die 42,195 Kilometer in 2:01:09 Stunden.

Damit unterbot er seine eigene Bestmarke von 2:01:39 Stunden von vor vier Jahren um ganze 30 Sekunden. Aufgestellt hatte er den Rekord ebenfalls in Berlin.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa, Andreas Gora/dpa

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