Weihnachtsbeleuchtung am Ku'damm vor dem Aus: Berliner Senat bleibt hart!

Berlin - Für die bislang nicht gesicherte Finanzierung der großen Weihnachtsbeleuchtung am Berliner Kurfürstendamm wollen die dortigen Geschäftsleute nun Sponsoren suchen und Spenden sammeln.

So hell und bunt wird es dieses Jahr zu Weihnachten wohl nicht am Ku'damm leuchten.
So hell und bunt wird es dieses Jahr zu Weihnachten wohl nicht am Ku'damm leuchten.  © Paul Zinken/dpa

"Wir würden es sehr bedauerlich finden, wenn der Ku'damm in der kommenden Weihnachtszeit dunkel bleibt", hieß es in einem Aufruf der AG City, dem Zusammenschluss der Geschäfte, am Dienstag. Die Menschen bräuchten gerade in der besinnlichen Zeit Hoffnung und Zuversicht.

Gebeten wurde um finanzielle Unterstützung, "damit der Kurfürstendamm auch in diesem Jahr wieder zu einem funkelnden Weihnachtswintermärchen wird".

Die AG City kritisierte, dass es vom Senat kein Geld gebe. Dabei gehe es bei der Beleuchtung kaum ums Energiesparen. Die modernen LED-Lämpchen verbrauchten nur Strom für 8000 bis 10.000 Euro, "also ein[en] Bruchteil der Gesamtkosten". Zudem wolle man die Stromkosten in diesem Jahr noch mal halbieren.

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Das teuerste sei der Auf- und Abbau von 140 Kilometern Lichterketten in den Bäumen an der kilometerlangen Strecke entlang des Ku'damms und der Tauentzienstraße. Wie hoch die Gesamtkosten genau sind, wurde nicht gesagt. Es soll um mehrere Hunderttausend Euro gehen.

Auch im vergangenen Jahr hatte es lange Ungewissheit gegeben. Der Senat hatte erst nach Diskussionen und wegen der Corona-Pandemie etwa die Hälfte der Kosten übernommen. Die andere Hälfte kam von den Geschäften und Sponsoren. In diesem Jahr hatte der Senat wegen der Energiekrise appelliert, private Lichter und die weihnachtliche Beleuchtung zu reduzieren, damit nennenswerte Einsparungen erreicht werden.

Vergebliche Hoffnung von Unterstützung aus dem Senat

Die Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Kirstin Bauch (42, Grüne), kritisierte, für den Ku'damm sei wegen der touristischen Bedeutung der Weihnachtsbeleuchtung nicht der Bezirk, sondern das Land verantwortlich - und das solle auch Geld zuschießen. Es gebe weiterhin Beratungen mit der AG City, dem Senat und den Tourismuswerbern. Man versuche, Sponsoren zu finden, um zumindest eine "Grundbeleuchtung" sicherzustellen.

Auf Hilfe aus der Politik können sie aber nicht hoffen. Der Berliner Senat hat bekräftigt, dass er die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr nicht mit Geld unterstützen will.

"Wir können doch niemandem ernsthaft vermitteln, dass wir Hunderttausende Euro an Steuergeld für Weihnachtslichter ausgeben, während alle zum Sparen aufgerufen sind und wir Entlastungspakete für Menschen und Unternehmen schnüren, die mit steigenden Energiepreisen kämpfen", teilte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (57, SPD) am Dienstag mit. "Das passt schlicht nicht zusammen."

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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