Berliner Grüne fordern dauerhaftes Böllerverbot an Silvester: "Überholte Tradition"

Berlin - Aus dem Kreis der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus kommt die Forderung nach einem dauerhaften Böllerverbot an Silvester.

Vasili Franco (30, Grüne) hat sich am Mittwoch im Berliner Abgeordnetenhaus für ein dauerhaftes Böllerverbot an Silvester stark gemacht.
Vasili Franco (30, Grüne) hat sich am Mittwoch im Berliner Abgeordnetenhaus für ein dauerhaftes Böllerverbot an Silvester stark gemacht.  © Annette Riedl/dpa

"Alle Fakten sprechen dafür, diese überholte Tradition zu überwinden. Die Vorteile kommen Mensch, Tier und Umwelt zugute", teilte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Vasili Franco (30), am Mittwoch mit.

"Die coronabedingten Verkaufsverbote der letzten beiden Jahre waren erfolgreich", argumentierte Franco.

Weniger Feuerwerk bedeute weniger Einsätze für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in der Silvesternacht. Auch Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte mit Böllern ließen sich so effektiv verhindern.

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"Viele kriegstraumatisierte Menschen leiden besonders unter der Böllerei", so der Grünen-Abgeordnete.

"Den Spaß einiger weniger auf dem Rücken vieler auszutragen, ist schlicht unsolidarisch."

53 Prozent der Befragten haben sich in bundesweiter Umfrage für Böllerverbot ausgesprochen

Jedes Jahr werden an Silvester unzählige Böller und Raketen in die Luft gejagt.
Jedes Jahr werden an Silvester unzählige Böller und Raketen in die Luft gejagt.  © Christophe Gateau/dpa

Deshalb müsse der Bund die Sprengstoffverordnung ändern und ein Böllerverbot ermöglichen. "Wir brauchen jetzt eine dauerhafte Lösung", forderte Franco.

Sie liege mit der Berliner Bundesratsinitiative zur Änderung der Sprengstoffverordnung von 2019 bereits vor. Professionell organisierte Feuerwerke seien eine bessere und sichere Alternative.

Franco wies auf eine repräsentative bundesweite Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg hin.

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Dabei hatten sich 53 Prozent der Befragten für ein Böllerverbot zu Silvester ausgesprochen, nur 39 Prozent waren dagegen.

In Brandenburg waren allerdings 50 Prozent der Befragten gegen ein Verbot, nur 45 Prozent stimmten dafür.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa, Annette Riedl/dpa (Bildmontage)

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