Streit um das Tempelhofer Feld: Die Grünen legen sich fest

Berlin - Vor neun Jahren entschied Berlins Bevölkerung, auf dem Tempelhofer Feld nicht zu bauen. Nun gibt es aber eine neue Debatte darüber. Die Grünen haben sich festgelegt.

Über eine mögliche Bebauung des Tempelhofer Feldes wird seit Jahren debattiert.
Über eine mögliche Bebauung des Tempelhofer Feldes wird seit Jahren debattiert.  © Kay Nietfeld/dpa

"Das Tempelhofer Feld muss als naturnahe Freifläche dauerhaft unter Schutz gestellt bleiben", sagte der Sprecher für Stadtentwicklung der Grünen-Fraktion, Julian Schwarze, der Deutschen Presse-Agentur.

"Die vergangenen neun Jahre sind ein großer Erfolg", meinte er. "Vor zehn Jahren hatte sich niemand vorstellen können, wie sehr das Feld die Massen an Besuchern anziehen würde."

Heute sei das Areal ein riesiger Freizeit- und Erholungsraum mit "immensen Nutzungsmöglichkeiten". Neben den Berlinern profitierten auch Natur und Stadtklima von der "naturnahen Freifläche".

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"Eine Bebauung - auch an den Rändern - lehnen wir ab", betonte er. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass sich das Tempelhofer Feld ursprünglich bis zum heutigen Bahnhof Südkreuz erstreckt habe. "Vor rund 100 Jahren wurde bereits der westliche Teil des Felds bebaut. Eine weitere Bebauung würde die Erholungsfläche und die einzigartige Atmosphäre zerstören - und dem Naturhaushalt Berlins schaden."

Beim Volksentscheid am 25. Mai 2014 hatte eine Mehrheit der Wähler dafür gestimmt, das Tempelhofer Feld nicht zu bebauen und stattdessen so zu belassen, wie es ist. Angesichts der Wohnungsknappheit in Berlin wird aber diskutiert, ob das noch zeitgemäß ist und ob nicht zumindest an den Rändern des Areals Wohnungen entstehen könnten.

CDU und SPD verständigten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf, mit einem internationalen städtebaulichen Wettbewerb Möglichkeiten einer "behutsamen Randbebauung in begrenzten Teilen der Fläche" auszuloten.

Für ein fertiges Konzept wollen CDU und SPD erneut ein Votum der Berliner einholen. Wie genau das gehen soll, ist allerdings offen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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