RBB-Affäre schlägt weiter Wellen: Wolf legt Amt nieder, Managerin freigestellt

Berlin - Der in der RBB-Affäre in die Kritik geratene Aufsichtsratschef der Messe Berlin, Wolf-Dieter Wolf (78), legt sein Amt nieder. Auch die Leiterin der Hauptabteilung Intendanz, Verena Formen-Mohr, ist mit sofortiger Wirkung freigestellt worden.

Wolf-Dieter Wolf (78) ist im Zuge der Schlesinger-Affäre beim RBB in die Kritik geraten und hat sein Amt als Aufsichtsratschef der Messe Berlin niedergelegt.
Wolf-Dieter Wolf (78) ist im Zuge der Schlesinger-Affäre beim RBB in die Kritik geraten und hat sein Amt als Aufsichtsratschef der Messe Berlin niedergelegt.  © Soeren Stache/dpa

Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Wirtschaft teilte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit: "Herr Wolf-Dieter Wolf hat heute dem Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Stephan Schwarz (57, parteilos), mitgeteilt, sein Aufsichtsratsmandat bei der Messe Berlin und damit auch den Vorsitz im Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung niederzulegen, um einen möglichen Schaden zulasten der Messe Berlin GmbH zu vermeiden und auch die laufenden Untersuchungen nicht zu belasten."

Wolf ist neben seiner Position im Messe-Aufsichtsrat auch der Vorsitzende des Verwaltungsrats beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Sein dortiges Amt ruht allerdings während der Klärung der Vorwürfe.

Ursprünglich wollte Wolf sein Aufsichtsratsmandat im Herbst dieses Jahres aus Altersgründen niederlegen. Mit seinem Rücktritt ist er den Ergebnissen einer derzeit laufenden Untersuchung zuvor gekommen.

Auch RBB-Managerin Verena Formen-Mohr freigestellt

Patricia Schlesinger (61) hat am vergangenen Donnerstag zuerst ihren ARD-Vorsitz niedergelegt und ist am Sonntag dann auch noch als RBB-Intendantin zurückgetreten.
Patricia Schlesinger (61) hat am vergangenen Donnerstag zuerst ihren ARD-Vorsitz niedergelegt und ist am Sonntag dann auch noch als RBB-Intendantin zurückgetreten.  © Paul Zinken/dpa

Währenddessen hat der RBB auch Formen-Mohr freigestellt. Das bestätigte ein Sprecher des öffentlichen-rechtlichen Senders am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet. Nähere Angaben zu den Gründen für die Freistellung machte der Sender nicht.

Im Sommer 2020 hatte der RBB mitgeteilt, dass der Verwaltungsrat den Vertrag von Formen-Mohr verlängerte. Sie leitet nach den damaligen Angaben die Hauptabteilung Intendanz und ist damit unter anderem für die beim RBB angesiedelten ARD-Gemeinschaftseinrichtungen, die Presse- und Marketingabteilungen und die Unternehmensplanung verantwortlich.

Sie sei zudem in der Leitung der Projekte zum Neubau des Crossmedialen Nachrichtencenters und des Digitalen Medienhauses des RBB tätig. Auch bei der Dienstleistungs-Tochter RBB Media ist sie im Impressum als Geschäftsführerin aufgeführt.

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Am Sonntag war RBB-Intendantin Patricia Schlesinger (61) zurückgetreten, am vergangenen Donnerstag hatte sich die 61-Jährige bereits vom ARD-Vorsitz zurückgezogen. Es stehen zahlreiche Vorwürfe in der RBB-Affäre im Raum. Inzwischen führt die Staatsanwaltschaft in Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Schlesinger, ihren Ehemann sowie Wolf wegen des Verdachts auf Untreue und Vorteilsannahme.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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