Nach heftigem Hinspiel-Zoff: BFC Dynamo ohne Gästeblock bei Chemie Leipzig

Berlin - Der BFC Dynamo hat sich wegen des laufenden Sportgerichtsverfahrens zum Regionalliga-Hinspiel gegen die BSG Chemie Leipzig dazu entschieden, keine Gästetickets für das Rückspiel in Sachsen anzunehmen.

Vor dem Gästeblock im Alfred-Kunze-Sportpark werden sich vor dem nächsten Duell zwischen der BSG Chemie Leipzig und dem BFC Dynamo keine Auswärtsfans tummeln.
Vor dem Gästeblock im Alfred-Kunze-Sportpark werden sich vor dem nächsten Duell zwischen der BSG Chemie Leipzig und dem BFC Dynamo keine Auswärtsfans tummeln.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Es war der Aufreger der Hinrunde! Am 10. Spieltag der Regionalliga Nordost wurde der 2:0-Heimsieg des DDR-Rekordmeisters nämlich unter anderem von heftigen Rassismus-Vorwürfen überschattet.

Nach Abpfiff sollen Anhänger des Hauptstadtklubs Leipzig-Coach Miroslav Jagatic (45) rassistisch beleidigt haben. Während des Matches seien zudem Affenlaute in Richtung eines BSG-Kickers vernommen worden.

Das Sportgericht belegte den BFC dafür mit einer Strafe von 10.000 Euro und einer Begegnung ohne Zuschauer auf Bewährung.

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Weil der Verein gegen das Urteil in Berufung gegangen ist und das Verfahren noch läuft, hat die Klubführung das Gästekontingent für das Duell gegen Chemie (13. März/16 Uhr) abgelehnt, wie Dynamo am Dienstag auf seiner Homepage erklärte.

"Wir sehen einfach die Gefahr, dass es aufgrund der Ereignisse im Hinspiel zu erneuten Vorfällen kommen könnte", wird die Entscheidung in der Mitteilung begründet.

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Der BFC Dynamo und Coach Christian Benbennek (49) müssen gegen die BSG Chemie Leipzig ohne Support auskommen.
Der BFC Dynamo und Coach Christian Benbennek (49) müssen gegen die BSG Chemie Leipzig ohne Support auskommen.  © Andreas Gora/dpa

Damit müssen Trainer Christian Benbennek (49) und seine Mannschaft nach den beiden kommenden Heimauftritten gegen die Zweitvertretung von Hertha BSC (4. März/19 Uhr) und den SV Babelsberg 03 (9. März/19 Uhr) also ohne die Unterstützung ihrer Fans im Alfred-Kunze-Sportpark antreten.

Und das, obwohl im Kampf um die Regionalliga-Meisterschaft jeder Support gebraucht werden kann. Schließlich dürfen sich die Weinroten nach der jüngsten 0:1-Pleite beim SV Lichtenberg 47 keinen weiteren Ausrutscher erlauben.

Denn genau darauf wartet der 1. FC Lokomotive Leipzig. Der ärgste Verfolger sitzt dem aktuellen Spitzenreiter mit nur fünf Zählern Rückstand und einer Partie weniger im Nacken. Dass am Ende also jeder Punkt zählt, wissen auch die Verantwortlichen im Sportforum Berlin.

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"Unsere Chance, diese Regionalliga-Saison als Meister zu beenden, ist so groß wie nie zuvor und darf nicht durch Provokationen oder Störungen von außen und einem damit verbundenen, möglichen Punktabzug gefährdet werden", nennt der Verein einen weiteren Grund für das abgelehnte Ticketkontingent.

Bleibt abzuwarten, ob das Duell zwischen der BSG und Dynamo dadurch tatsächlich ruhiger vonstattengeht oder ob der Hinspiel-Zoff noch einmal hochkocht.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)

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