Traumkulisse zum Pflichtspieldebüt: 1000 Zuschauer wollen Influencer-Klub Delay Sport sehen

Berlin - Vor einer für die elfte Liga gewaltigen Kulisse von etwa 1000 Zuschauern hat der neu gegründete Amateur-Fußballverein Delay Sports zum Pflichtspieldebüt einen Sieg gefeiert.

Rund 1000 Zuschauer, überwiegend Kinder und Jugendliche wollen den Influencer-Klub DelaySports sehen.
Rund 1000 Zuschauer, überwiegend Kinder und Jugendliche wollen den Influencer-Klub DelaySports sehen.  © Fabian Sommer/dpa

Unter der Mitwirkung des ehemaligen Profis Sidney Friede (24) von Hertha BSC als Torschütze zum 1:0, aber ohne den früheren Rostocker und Wolfsburger Bundesliga-Spieler Kevin Pannewitz (30) gewann der C-Kreisligist das Spiel in der ersten Qualifikations-Runde des Landespokals gegen den A-Kreisligisten Traber FC mit 5:1 (2:0).

Der mit einer vom Berliner Fußballverband (BFV) erteilten Ausnahmegenehmigung in der elften Liga startende Verein wurde vom ehemaligen E-Sportler Elias Nerlich gegründet. Der 24 Jahre alte Influencer ist Deutschlands größter Streamer auf der Livestream- Plattform Twitch mit durchschnittlich 35.000 Zuschauern.

Gemeinsam mit weiteren Internetstars auf dem Platz mobilisiert Nerlich seine Follower zu den Stadien. Er selbst kam mit Bodyguards, spielt aber nicht. Rap-Musik erklang im Preußen-Park. Nach dem Schlusspfiff standen die Fans Schlange, um mit Nerlich Selfies zu machen.

Hammer im Berliner Fußball! NOFV-Oberligist muss sich sofort auflösen
Berlin Regionalsport Hammer im Berliner Fußball! NOFV-Oberligist muss sich sofort auflösen

Der neue Verein hat auf Instagram knapp 380.000 Abonnenten und liegt damit auf dem 14. Platz aller deutschen Fußball-Vereine - noch vor den Berliner Bundesligisten 1. FC Union und Hertha. Vom Zuschauerzuspruch auf den Plätzen profitieren auch die kleinen Vereine im Amateursport. Das erste Punktspiel in der Kreisliga steht für Delay Sports am kommenden Sonntag (14 Uhr) beim VfB Sperber Neukölln III an.

Der Ligarekord für elfte Ligen in Deutschland liegt aber für Delay Sports noch in weiter Ferne. Am 9. Oktober 2004 besiegte der damals in die unterste Liga gestufte und mit Prominenz besetzte Traditionsverein Lok Leipzig in der 3. Kreisklasse Leipzig Gegner Eintracht Großdeuben II mit 8:0. Im Leipziger Zentralstadion waren 12.421 zahlende Zuschauer zugegen. Insgesamt hatte Lok in dieser Saison einen Zuschauerschnitt von 3325 Besuchern.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

Mehr zum Thema Berlin Regionalsport: