Wegen Erschöpfung: Grünen-Fraktionschefin Kapek tritt überraschend zurück

Berlin - Berlins Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek (45) hat überraschend ihren Rücktritt erklärt. Sie wolle sich mit sofortiger Wirkung von der Fraktionsspitze zurückziehen, sagte sie in einer persönlichen Erklärung am Dienstag im Abgeordnetenhaus.

Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek (45) hat am Dienstag bei einer Sitzung im Abgeordnetenhaus überraschend ihren Rücktritt erklärt.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek (45) hat am Dienstag bei einer Sitzung im Abgeordnetenhaus überraschend ihren Rücktritt erklärt.  © Annette Riedl/dpa

Kapek ist seit 2012 Fraktionschefin, seit 2016 gemeinsam mit Silke Gebel (38).

Kapek begründete ihre Entscheidung mit den Spuren, die der Wahlkampf und die Koalitionsverhandlungen sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie, politisch und privat, bei ihr hinterlassen hätten.

Das Maß an Erschöpfung habe einen Grad erreicht, der es ihr nicht mehr ermögliche, ihren Pflichten in vollem Umfang nachzukommen.

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Die 45-Jährige wurde in Berlin-Kreuzberg geboren und hat ihre politische Karriere in der Bezirksverordnetenversammlung dort begonnen, der sie von 2006 bis 2011 angehörte, zuletzt als Vorsitzende der Bezirksfraktion.

Seit September 2011 ist sie Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Zu den Arbeitsschwerpunkten der studierten Geografin und Regionalplanerin gehören unter anderem Umwelt- und Verkehrspolitik sowie Stadtentwicklung.

Kapek galt neben Jarasch und Pop als mögliche Spitzenkandidatin der Grünen für Wahl 2020

Bevor die Grünen die jetzige Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (53) im Herbst 2020 zur Spitzenkandidatin ausriefen, galt auch Kapek neben der damaligen grünen Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (44) als mögliche Anwärterin.

Nach der Abgeordnetenhauswahl im September, bei der die Grünen als zweitstärkste Partei hinter der SPD abschnitten, wählten die Abgeordneten Kapek und Gebel erneut an die Fraktionsspitze. Wer ihr dort nachfolgen soll, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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