Katze schaut beim Sex: Warum tut sie das?
Deutschland - Wer eine Katze als Haustier hat, kennt das: Gerade, wenn es mit dem Partner heiß hergeht, ist die Mieze nicht gerade gentlemanlike und zieht sich zurück. Im Gegenteil: Die Katze bleibt und schaut in aller Ruhe dem Treiben zu! Was verrät uns die Körpersprache der Katze, wenn sie mal wieder starrend an der Bettkante lauert?

Katzenbesitzer können ein Lied davon singen: Der "Akt der Nächstenliebe" kündigt sich an und die Katze positioniert sich wie im Kino genüsslich vor dem Bett, auf dem Schrank oder von wo aus sie eben sonst noch einen guten Blick hat.
Sensible Samtpfoten spüren genau, wenn es heiß hergeht. Katzen möchten wissen, was in ihrem Territorium geschieht. Sie orientieren sich sehr an dem Verhalten der sie umgebenden Menschen.
Starren sie ihre Besitzer an, kann das sehr verschiedene Gründe haben. Legt sich der Stubentiger ganz entspannt hin, fängt er sogar an zu schnurren und sind seine Augen nur halb geöffnet, kann man davon ausgehen, dass auch die Katze die Situation genießt.
Um den Blick einer Katze richtig zu bewerten, müssen auch immer die Lichtverhältnisse miteinbezogen werden. Katzen brauchen nur ein Sechstel des Lichts, das wir Menschen benötigen, um klar zu sehen.
Auch Katzen sind Gewohnheitstiere

Die neugierigen kleinen Stubentiger werden oft zum ungebetenen Zuschauer des Liebesakts. Ob im Schlafzimmer oder auf der Toilette: Manche Katzen verfolgen ihr Herrchen auf Schritt und Tritt und müssen immer über alles informiert sein, was los ist im Revier.
Katzen sind kluge Tiere. Erhalten sie Einlass in die Gemächer und dürfen sie ihren Besitzern selbst bei den intimsten Momenten beiwohnen, speichern sie diese Situationen als legitimes Verhalten ab.
Wenn sie also immer mit ins Bett dürfen und in der Wohnung frei in ihrer Platzwahl sind, fordern sie sich dieses Recht auch in unliebsamen Momenten ein.
Katzen lernen schnell: Sie wissen genau, wie sie die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer auf sich ziehen können.
Können Katzen eifersüchtig sein?
Wenn man es gut mit ihnen meint, bauen Katzen eine innige Bindung zu ihren Besitzern auf. Das kann sich wiederum beim Akt des Herrchens bzw. Frauchens als sehr störend erweisen.
Denn jede Mieze ist ein Individuum und hat ihre ganz eigene kleine Persönlichkeit. Gerade wenn die Katze bereits vor dem neuen Partner im Haus war, kann es Stress geben. Der angestammte Platz im Bett wird so leicht nicht hergegeben. Besonders Männer reagieren oft eifersüchtig auf den heimischen Schmusetiger.
Reagieren Katzen besonders eifersüchtig, kann das ein Zeichen mangelnder Sicherheit und Souveränität sein. Hier gilt es, mit Zuwendung und Liebe das Vertrauen und Selbstwertgefühl der Katze zu stärken. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass die Katze sich in ihrem eigentlich unerwünschten Verhalten noch positiv bestätigt sieht und der menschliche Partner das Nachsehen hat.
Ist die Eifersucht besonders groß, urinieren Katzen gern schon mal quer durch die Wohnung, um ihren Unmut deutlich zu machen.
Warum starren uns Katzen manchmal an?

Katzen starren Menschen aus den verschiedensten Gefühlslagen heraus manchmal an. Mag das Zweibeinern etwas komisch anmuten, ist das für Vierbeiner ein völlig normales Verhalten, um ihre Gefühle auszudrücken. Solange sie ihre Ohren nicht anlegt oder sonst einen aggressiven Eindruck macht, ist das blanke Anstarren einfach ein Ausdruck von großem Interesse. Sie nimmt das Geschehen mit ihren Katzenaugen ganz genau unter die Lupe. Blinzeln Katzen ihre Besitzer an, ist das sogar ein Zeichen von intensiver Zuneigung und Vertrauen.
Nicht immer sind die Stubentiger auf Gesellschaft ausgelegt. Verengen sich die Pupillen der Katze, stellt sie die Schnurrhaare auf und schlägt sie schnell mit dem Schwanz hin und her, ist Vorsicht geboten. Dann sollte der starrende Blick der Katze besser nicht erwidert werden. Die Katzensprache richtig zu verstehen ist manchmal gar nicht so leicht.
Ob sich die Katze nun aus reiner Neugierde, Langeweile oder Eifersucht dazwischen drängt: Mit etwas Verständnis, aber auch Konsequenz lassen sich die Paarbeziehung und das eigenwillige Haustier gut harmonisieren.
Titelfoto: Adam Kuylenstierna / unsplash.com