Augustusburger OB befürwortet Knallhart-Lockdown: "Haben es nicht mehr im Griff"
Augustusburg - Augustusburgs Oberbürgermeister Dirk Neubauer (48, SPD) befürwortet den Knallhart-Lockdown für Sachsen.

"Die Zahlen gehen durch die Decke. Wir wollen zu Weihnachten lockern und dabei haben wir es jetzt schon nicht mehr im Griff", sagte Neubauer dem MDR.
Die Lage in Augustusburg (4500 Einwohner) ist dramatisch. Eine Kita ist von Corona betroffen, eine zweite Einrichtung müsse man nun auch schließen, da das Personal fehlt. Auch das Rathaus ist aktuell dicht - alle Mitarbeiter müssen sich nun einem Corona-Test unterziehen. "Was muss noch passieren?", fragt Neubauer.
Er selbst sehe zwei Möglichkeiten, um die steigenden Corona-Zahlen zu senken. Eine Möglichkeit, so Neubauer, ist der in der kommenden Woche beginnende Knallhart-Lockdown für den Freistaat.
Eine weitere Möglichkeit, den Corona-Zahlen Herr zu werden, sieht der 48-Jährige darin, öffentliche Bereiche abzusichern. Dafür wären Schnelltests eine gute Möglichkeit, argumentiert Neubauer.
Neubauer fordert Bürger auf: "Regeln einhalten!"
Der Augustusburger Oberbürgermeister hatte seine Bürger bereits Anfang der Woche auf Facebook auf einen härteren Lockdown vorbereitet.
Das Gesundheitsamt sei mittlerweile komplett überfordert, in Schulen und Kitas fehle es massiv an Personal. Angesichts der alarmierenden Corona-Zahlen in Sachsen solle Weihnachten in diesem Jahr im kleinsten Kreis gefeiert werden. Silvester habe keine Priorität, so Neugebauer.
Er forderte von seinen Bürgern: "Regeln einhalten. Mittel anwenden. Entscheidungen treffen. Auch, wenn diese weh tun."
Weil die Corona-Zahlen in den letzten Tagen und Wochen in Sachsen dramatisch gestiegen sind, kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) am Dienstag einen harten Lockdown für Sachsen an (TAG24 berichtete).
Schulen, Kitas und Horte sind ab kommender Woche dicht. Auch die meisten Läden bleiben geschlossen.
Titelfoto: Maik Börner