Chemnitzer Firma kämpft gegen Corona-Schwarzmarkt
Chemnitz - Wann es erste Medikamente gegen die Lungenkrankheit Covid-19 geben wird, steht in den Sternen. Sicher ist, dass entsprechende Arznei weltweit nachgefragt würde - auch auf Schwarzmärkten. Chemnitzer Jungunternehmer haben schon jetzt eine Technologie parat, wie falsche Produkte entlarvt werden können.

Die Fälschungserkennung funktioniert via App und basiert auf Blockchain-Technologie (digitale Liste von Datensätzen). Ähnlich wie beim QR-Code wird ein Symbol auf dem Medikament gescannt. Die App zeigt sofort, ob das Medikament echt ist oder gefälscht.
Entwickelt wurde das Ganze von "Authentic Network", einem drei Jahre alten Start-up aus Chemnitz. Chef Frank Theeg (45): "Wir wollen vor allem Entwicklungsländer vor Fälschungen schützen."
In Afrika liegt die Fälschungsrate bei 30 bis 60 Prozent. Sollte die Corona-Pandemie über Afrika hereinbrechen, könnten die Zahlen weiter steigen. Frank Theeg und sein Team wollen helfen: "Es gab erste Gespräche mit der DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, Anm. d. Red.). Wir sind noch am Anfang." Bei einem Afrika-Besuch zeigten sich die Regierungen aber offen für die Technologie.
Die Umsetzung scheint realistisch. Medikamente würden zentral markiert und dann an Apotheken verteilt. Für Betrüger wäre der Aufwand zu groß, da immer nur eine Verpackung gefälscht würde. Auch das Thema Smartphone sei laut Theeg kein Problem. "Studien sagen, dass ein Drittel der afrikanischen Bevölkerung ein Smartphone besitzt."

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Titelfoto: Ralph Kunz