Reihenweise Anzeigen: Bei der Chemnitzer Post verschwinden Briefe
Chemnitz - In Chemnitz verschwinden seit Monaten reihenweise Briefe. Die Kripo ermittelt nach zahlreichen Anzeigen. Auch die Post geht den Kundenbeschwerden nach.

Viele Briefe gehen auf dem Weg zum Empfänger verloren. Vor allem aus den Ortsteilen Siegmar und Reichenbrand gibt es Beschwerden.
Zu den enttäuschten Postkunden gehört Christine Dressel (75): "Ich hatte vor Ostern fünf Briefe mit Glückwunschkarten verschickt. Weil sich kein Empfänger meldete, rief ich meine Bekannten an - keiner hatte eine Karte bekommen."
Die Rentnerin beschwerte sich bei der Post, musste dazu einen Fragebogen ausfüllen und den Beschwerdebrief mit 95 Cent frankieren. "Zurück kam nur die Antwort, dass ich wichtige Briefe per Einschreiben versenden solle."
Gert Rehn (75) aus Reichenbrand verlor drei Sendungen auf dem Postweg. Er vermutet: "Jemand öffnet Briefe und sucht nach Geld. Ich erwarte, dass die Post der Sache nachgeht."
Auch aus Hausbriefkästen, vor allem an Studentenwohnheimen, gingen Sendungen verloren. Die Kripo vermutet Diebstahl - vermisst würden Behördenbriefe, Bankunterlagen und EC-Karten.


Ein Unternehmenssprecher erklärte auf Nachfrage, dass sich die Post um die Beschwerden kümmere: "Warum die Sendungen ihre Empfänger mutmaßlich nicht erreicht haben, können wir derzeit nicht valide erklären."
Titelfoto: Kristin Schmidt