Chemnitzer wollen Holzkraftwerk stoppen: "Unsere Gesundheit ist in Gefahr!"
Chemnitz - Jetzt kommt der Protest gegen das ab 2021 geplante Holzheizkraftwerk im Ortsteil Siegmar auf die Straße! Bürger aus der Region wollen bis Juli eine Bürgerinitiative gegen das Projekt der Eins Energie gründen. In dem Monat planen sie dann auch einen ersten Bürgerdialog in Stelzendorf.

Lutz Neubert (49) aus Grüna hatte zum ersten Vorgespräch eingeladen: "Ich befürchte mit den Feinstaubemissionen aus einem Holzheizkraftwerk gesundheitliche Schäden für Tausende Bürger. Ich selbst habe nur eine halbe Lunge. Zudem ist das Projekt ökologischer Schwachsinn."
Federführend wollen die Ingenieure Gert Rehn (75) aus Reichenbrand und Matthias Taube (52) aus Schönau die Bürger gegen das Kraftwerk einschwören: "Deutschland muss mehr tun gegen den Klimawandel. Ein Holzheizkraftwerk ist dafür der falsche Weg. Es sorgt für hohen CO2-Ausstoß und gefährlichen Feinstaub. Der Transport von jährlich 80 000 Tonnen Holz löst tausende LKW-Transporte aus."
Unterstützung bekommen die Bürger durch Grünen-Stadtrat Bernhard Herrmann (54), für wissenschaftliche Beratung sorgt die Zwickauer WHZ-Professorin Bettina Keil.
Die Fachfrau für Nachhaltigkeit hatte sich bereits mit einer Studie gegen das Vorhaben gestellt: "Wenn man sich die Schadstoffausstöße ansieht, kann man auf keinen Fall ein Holzheizkraftwerk neu errichten, vor allem nicht im Wohngebiet." (TAG24 berichtete)

Die Eins Energie war am Freitag nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Aber das Unternehmen hat ein Gutachten zum Holzheizkraftwerk angekündigt.
Titelfoto: Maik Börner