Kläglich gescheitert! AfD und Pro Chemnitz wollten Stadtrats-Beschluss verhindern
Chemnitz - Politik-Posse bei der Stadtratssitzung im CFC-Stadion! Fünf Stadträte der AfD und drei von Pro Chemnitz wollten die Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland verhindern.

Kurz vor der Abstimmung darüber verließen sie den Konferenzsaal und sprengten damit die Beschlussfähigkeit von mindestens 31 Abgeordneten.
Doch in einer 20-minütigen Pause besorgten die acht anderen Fraktionen die drei erforderlichen Auswechselspieler.
Kurz nach dem Anruf von Christin Furtenbacher sauste Katharina Weyandt (60, Grüne) mit dem Stadtrad vom Kaßberg zum Stadtrat. "In der Fraktion bin ich die Älteste. Meine Abwesenheit war abgesprochen, aber ich hatte mich für den Notfall bereitgehalten", sagt sie.
Susann Mäder (36, Grüne) bemerkte im Live-Stream, dass etwas nicht stimmte. "Ich habe die Kinder schnell in ein Car-Sharing-Auto gepackt und bin losgedüst. Neben Flüchtlingskindern ging es auch um Ehrenämtler, die Hilfe brauchen."

Das Störfeuer der Nationalisten verpuffte als Strohfeuer. Der Skandal sorgte zwar für eine Verlängerung des Politik-Spiels, aber die Stadt-Demokratie fand ihre Mehrheiten.
Titelfoto: Uwe Meinhold