Talsperre statt Sozialverein: AfD fordert Bürgerentscheid
Chemnitz - Bürgernähe oder Populismus? Die Chemnitzer AfD-Fraktion fordert einen Bürgerentscheid über die Talsperre Euba und den Kreativhof "Die Stadtwirtschaft" auf dem Sonnenberg.

Die Bürger sollen demnach selbst entscheiden, welches der Projekte von der Stadt als Nächstes umgesetzt werden soll. Von den Kreativhof-Entwicklern hagelt es harsche Kritik.
Die AfD bezieht dabei klar Position für die Talsperre: "Die Talsperre verdient es, endlich vollumfänglich saniert zu werden", sagt Stadtrat Günter Boden (64).
"Der Kreativhof hingegen ist wieder ein Klientel-Projekt für eine kleine Gemeinschaft in der Stadt, von welchem der Großteil der Bürger keinerlei Nutzen hat."
Grünen-Stadträtin Katharina Weyandt (60) findet den Vorschlag eines Bürgerentscheids in diesem Fall völlig absurd. Sie sagt: "Die beiden Projekte sind an ganz andere Fördertöpfe gekoppelt." Es sei also gar nicht möglich, das Geld des einen Projekts für das andere zu nehmen. "Da jetzt so zu tun, als gäbe es eine Entscheidung, ist völlig irre."
Stadtteilmanager Rocco Zühlke (43) ist an der Entwicklung der "Stadtwirtschaft" beteiligt.


Er empfindet die AfD-Kritik als ungerechtfertigt: "Das wird ein Stadtteilzentrum. Das soll keine Blase für Kreative sein, sondern alle Sonnenberger können mit ihrer Familie dorthin kommen."
Titelfoto: Montage: Sven Gleisberg/Maik Börner