Trotz Corona-Lockdown: Prostituierte aus Chemnitz treffen weiter ihre Freier
Chemnitz - Chemnitz im Corona-Lockdown: Alle körpernahen Dienstleistungen sind verboten und liegen brach. Wirklich alle? Die Prostitution läuft an vielen Stellen offenbar munter weiter. Ein Akteur in der Szene schätzt: "Aktuell sind 70 bis 80 Frauen in Chemnitz weiter aktiv, empfangen Freier in ihren Wohnungen." Und was macht das Ordnungsamt?
Für den Insider sind die Wohnungsbordelle ein Skandal: "Viele Betriebe halten sich ans Sex-Verbot, andere nicht. Mich wundert, dass das offenbar keine Konsequenzen hat."
So findet man auf der Internetseite "Ladies.de" seitenweise Frauen, die ihre Sex-Dienste auch in Chemnitz nach wie vor anbieten.
TAG24 rief zum Schein mehrere Damen an - und siehe da: Zwei der dort verzeichneten Frauen (unter anderem auf der Zwickauer Straße beheimatet) waren sofort zu einem Treffen bereit. Eine dritte Prostituierte vertröstete auf Ende Januar.
Nach TAG24-Informationen gab es bereits Beschwerden über die Corona-Verstöße beim Ordnungsamt.
Mehrere Adressen im Chemnitzer Stadtgebiet, wo angeblich nach wie vor Wohnungsprostitution betrieben wird, liegen der Redaktion vor.
Ein Insider berichtet: "Vielen Frauen arbeiten einfach illegal weiter"
Doch die Behörde reagiert zurückhaltend - auf TAG24-Nachfrage heißt es lapidar: "So weit konkrete Hinweise eingehen, erfolgen Kontrollen."
Konkretere Angaben macht das Ordnungsamt nicht.
Das ist vielen Rotlicht-Szene-Kollegen, die sich an die Corona-Auflagen halten, zu wenig - sie fordern ein strengeres Durchgreifen.
Ein Insider: "Vielen Frauen arbeiten einfach illegal weiter. Sie stehen offen im Netz - die Stadt muss nur einmal anrufen, um sie in flagranti zu erwischen!"
Diese Forderung unterstützt auch CDU-Stadträtin Ines Saborowski (53): "Im Interesse der Gesundheit aller Beteiligten sollte die Stadt solch offener Werbung nachgehen."
"Aber ich verstehe auch die Frauen - sie stehen im Lockdown unter Druck", so Saborowski.
Im Juli vergangenen Jahres gab es bereits einen großen Wirbel um ein offenbar geöffnetes Bordell. Das Öffnen war durch die Corona-Verordnung untersagt. TAG24 berichtete über die "verbotene Liebe in Chemnitz".
Titelfoto: grinvalds/123RF