Chemnitz: Was wird aus dem Wanderweg über das Rabensteiner Viadukt?
Chemnitz - Wegerecht für alle! "Im Chemnitzer Stadtgebiet sind circa 130 Kilometer Wege im öffentlichen Bestandsverzeichnis erfasst. Schätzungsweise 200 bis 300 Kilometer Wege sind es nicht - und dadurch in ihrer Existenz langfristig bedroht", sagt Ivo Partschefeld (42), Gründer des Bürgervereins "Sachsens Wege". Der Verein, der sich für den Erhalt des öffentlichen Wegenetzes einsetzt (TAG24 berichtete), kann erste Erfolge verbuchen.

So sind seit wenigen Tagen erstmals alle offiziell erfassten Wege und Straßen im Themenstadtplan der Stadt Chemnitz einsehbar. Wer sich dort informiert, stellt fest, dass beliebte Wanderwege wie der übers Rabensteiner Viadukt oder die Totensteinstraße nicht dabei sind.
"Solche Wege könnten theoretisch ab 2023 vom Besitzer gesperrt oder ganz entfernt werden", so Partschefeld. "Das könnte zum Beispiel bei der Planung neuer Radwege zum Problem werden."
Hintergrund ist eine Änderung des sächsischen Straßengesetzes, die für mehr Rechtssicherheit sorgen soll. Das Problem: "In der Öffentlichkeit und auch bei vielen Kommunen ist das Thema bisher gar nicht angekommen. In Chemnitz gibt es bisher gerade mal 20 Anträge für die Eintragung von Wegen."
Um die Städte und Gemeinden darauf aufmerksam zu machen, verschickte der Chemnitzer Verein deshalb vor zwei Tagen an alle 419 sächsischen Kommunen einen Informations-Brief.

Auch im Landtag wird das Recht auf Wege zum Thema: Am Donnerstag soll eine von den Linken eingebrachte Gesetzesinitiative beraten werden.
Mehr Infos unter: www.sachsenwege.de
Titelfoto: Uwe Meinhold