Handwerkskammer schlägt Alarm: Berufsausbildung in Sachsen in Gefahr

Chemnitz - Die Handwerkskammer Chemnitz sieht die Berufsausbildung durch Unsicherheiten bei der Finanzierung gefährdet.

Kammerpräsident Frank Wagner (63) sorgt sich um die Berufsausbildung in Sachsen.
Kammerpräsident Frank Wagner (63) sorgt sich um die Berufsausbildung in Sachsen.  © Ralph Kunz

"Stand heute drohen ab 1. Februar 2023 erhebliche Einschnitte bei der überbetrieblichen Lehrunterweisung im Handwerk, sollten in den Haushaltsverhandlungen nicht die entsprechenden Mittel eingestellt werden", erklärte Kammerpräsident Frank Wagner (63) am Donnerstag.

Die dafür geltende Landesrichtlinie "Berufliche Bildung" sei bis zum 31. Januar 2023 befristet.

Danach gebe es keine Grundlage mehr für die Finanzierung durch den Freistaat Sachsen, sagte Wagner. "Die Betriebe werden die bisher vom Freistaat getragenen Kosten aber nicht übernehmen können und wollen, da diese bereits an anderer Stelle hohe Kosten zu tragen haben, beispielsweise bei Energie oder Materialien."

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Wagner zufolge muss Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD) Verantwortung übernehmen und in dem neuen Doppelhaushalt die entsprechenden Mittel einstellen. Der Bund bekenne sich zu dieser Verantwortung und habe die entsprechenden Bundesmittel für 2022 um fast elf Millionen Euro - gebunden an die Kofinanzierung der Länder - erhöht.

Martin Dulig (48, SPD) solle Verantwortung übernehmen die Berufsausbildung in Sachsen weiter fördern, fordert die Handwerkskammer.
Martin Dulig (48, SPD) solle Verantwortung übernehmen die Berufsausbildung in Sachsen weiter fördern, fordert die Handwerkskammer.  © Kristin Schmidt

Die überbetriebliche Lehrunterweisung im Handwerk ist ein elementarer Bestandteil der dualen Berufsausbildung. Die Lehrgänge dienen der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten auf Basis neuer technischer und auch betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse. Die Kosten sollen zu je einem Drittel von Bund, Land und den Betrieben getragen werden.

Titelfoto: Frank Wagner

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