Chemnitz zittert! Wird heute der Kulturhauptstadt-Titel weggenommen?
Chemnitz - Ende Oktober vergangenen Jahres war die Freude groß: Chemnitz wurde von der europäischen Jury zur Kulturhauptstadt 2025 gewählt (TAG24 berichtete). Mehrere Millionen Euro sollen fließen, unzählige Touristen werden erwartet. Doch heftige Kritik am Auswahlverfahren trübt die Stimmung. Wird Chemnitz der Titel aberkannt?

Das entscheiden am Montag die Kulturminister der Länder in Berlin. In einem Gespräch mit der Jury soll nun geklärt werden, wie es zur Sieger-Auswahl kam. Denn die Umstände der Vergabe sorgte jüngst für heftige Kritik.
Die Vorwürfe: Die EU-Jury sei nicht neutral gewesen. Es hätte Verstrickungen zwischen Beratern der Bewerberstädte und der Jury gegeben.
Aufgrund der Vorwürfe hatten die Kulturminister die Jury-Entscheidung im Dezember überraschend nicht bestätigt. Normalerweise winkt die Politik das Votum der Jury durch. Diesmal stellten sich Fragen.
Um Licht ins Dunkel zu bringen, ist laut der "Süddeutscher Zeitung (SZ)" am heutigen Montag eine anderthalbstündige Sitzung in Berlin geplant. Im Mittelpunkt steht die Jury-Vorsitzende Sylvia Amann. Die Österreicherin wird von den deutschen Kulturministern befragt, weshalb Chemnitz die Europäische Kulturhauptstadt 2025 werden soll, und nicht Hannover, Hildesheim, Magdeburg oder Nürnberg, die ebenfalls im Rennen waren.
Ob die Kulturminister die Jury-Entscheidung am Montag bestätigen oder ablehnen, bleibt abzuwarten. Chemnitz muss also weiter um den Kulturhauptstadt-Titel zittern!

Kulturhauptstadt: Es geht um Millionen!

Dass die Titelvergabe neutral und objektiv abläuft, ist von großer Bedeutung. Denn bei dem Kulturhauptstadt-Titel geht es um Millionen!
Sollte Chemnitz den Titel erhalten, bekommt die Stadt von Bund und Land jeweils 25 Millionen Euro - insgesamt also 50 Millionen! Das Geld soll in Kultur und Infrastruktur fließen.
Zusätzlich werden für das Jahr 2025 zwei Millionen Besucher in Chemnitz erwartet - ein Traum für alle Cafés, Restaurants und Hotels. Auch könnten neue Jobs entstehen und die Löhne steigen.
Kurzum: Der Kulturhauptstadt-Titel würde in der Region Chemnitz für einen regelrechten Boom sorgen.
Titelfoto: Kristin Schmidt, Uwe Meinhold