Chemnitzer Stadtordnungsdienst soll tote Haustiere mit Haltern vereinen
Chemnitz - Wie kommt der tote Fiffi oder die Mimi zurück zu Herrchen und Frauchen? Die kurze Antwort: manchmal überhaupt nicht. Stadtrat Jens Kieselstein (41, FDP) aus Chemnitz will das ändern. Auf seine Initiative bringen FDP und CDU in den kommenden Stadtrat einen Beschlussantrag ein, der den Stadtordnungsdienst mit Chip-Lesegeräten für ausgebüxte Haustiere ausstatten soll.

"Der Hintergrund: Eine Freundin von mir suchte vor Kurzem wochenlang verzweifelt nach ihrem Kater", erklärt FDP-Mann Kieselstein. Zettel wurden an die Bäume gehängt, immer wieder gab es Hinweise - und damit kleine Hoffnungsschimmer. Irgendwann habe sich herausgestellt: Das Tier war schon vor Wochen tot aufgefunden und vom Stadtordnungsdienst entsorgt worden.
"Es kann nicht sein, dass das an einem Lesegerät scheitert", so Kieselstein. Zumal die Anschaffungskosten für ein solches nicht hoch seien. Im Netz findet man die Geräte ab 40 Euro.
Die Stadt erklärte in einer Stellungnahme zum Beschlussantrag von FDP und CDU, dass "die Bergung und Überprüfung toter Heimtiere keine Aufgabe des Stadtordnungsdienstes" ist und das vorgeschlagene Konzept gemeinsam mit dem Tierschutzverein Chemnitz und Umgebung durchgeführt werde.


FDP-Stadtrat Jens Kieselstein protestiert jedoch: "Das gilt nur an Werktagen!" An Wochenenden sei, so wie in dem oben beschriebenen Fall, der Stadtordnungsdienst mit dieser Aufgabe betraut.
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