Nach Angriff auf schwarzen Journalisten am Chemnitzer Hauptbahnhof: Staatsanwalt ermittelt

Chemnitz - Nach dem Angriff auf den schwarzen Journalisten Marvin Oppong (39, TAG24 berichtete) am Chemnitzer Hauptbahnhof und der mutmaßlichen Untätigkeit zweier Bundespolizisten wird nun wegen Strafvereitelung ermittelt. Das bestätigte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart (56) auf Anfrage TAG24-Anfrage.

Hier geschah der Angriff auf den schwarzen Journalisten Marvin Oppong (39): Vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof.
Hier geschah der Angriff auf den schwarzen Journalisten Marvin Oppong (39): Vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof.  © Ralph Kunz

Eigentlich war Marvin Oppong 2019 für die Vorstellung seines Dokumentarfilms "Ein strahlendes Land" im Weltecho von Bonn nach Chemnitz gereist. Am Hauptbahnhof weigerten sich drei Taxifahrer hintereinander, ihn zu dem Kino zu fahren. Einer beleidigte ihn und wurde handgreiflich.

Das Geschehen ist auf einem Video zu sehen, das Oppong aufnahm. Ebenfalls zu sehen: Die Bundespolizei bleibt augenscheinlich untätig.

Der Taxifahrer durfte weiterfahren, seine Personalien wurden nicht aufgenommen. Die des schwarzen Journalisten hingegen schon.

Marvin Oppong (38) kam für die Kinovorführung seines eigenen Dokumentarfilms nach Chemnitz. Seine Reise endete am Hauptbahnhof.
Marvin Oppong (38) kam für die Kinovorführung seines eigenen Dokumentarfilms nach Chemnitz. Seine Reise endete am Hauptbahnhof.  © Kai-Uwe Heinrich

Derzeit, so Ingrid Burghart, läuft die Anzeige noch gegen Unbekannt. "Das ist normal, solange noch kein konkreter Tatverdächtiger ermittelt ist", sagt die Oberstaatsanwältin.

Titelfoto: Ralph Kunz, Kai-Uwe Heinrich

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