Borna/Freiberg - Wie sehr litten Sachsens Vorschulkinder unter den Pandemiemaßnahmen? Die letztjährige Statistik zu den Schulaufnahmeuntersuchungen zeigte erschreckende Tendenzen.

Für den nächsten Jahrgang der ABC-Schützen (Schulanfang am 27. August) liegen bereits aus zwei Landkreisen vorläufige Ergebnisse vor. Diese lassen vorsichtig aufatmen.

Bevor Eltern an Schultüten- und Ranzenkauf denken, müssen die Fünf- und Sechsjährigen den Test beim Amtsarzt bestehen. Der untersucht unter anderem Körperbau, Sprach- und Rechenvermögen oder die Körperkoordination. Gegebenenfalls spricht er die Empfehlung aus, mit der Schule ein weiteres Jahr zu warten.

Die Empfehlung für ein weiteres Kindergartenjahr wurde bei der nicht durch Corona beeinflussten Schulaufnahmeuntersuchung 2019/20 bei 7,4 Prozent der Kinder ausgesprochen, bei der nächsten Untersuchung 20/21 stieg die Quote auf 8,2.

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Schockierend allerdings war der Anstieg der übergewichtigen Knirpse - laut Statistischem Landesamt in Kamenz von 9,4 auf 11,8 Prozent.

Auch im Landkreis Leipzig schnellte der Anteil der "dicken Kinder" von 12,6 auf 16,4 Prozent. Beim aktuellen Jahrgang pendelt sich dieser Wert mit 11,8 wieder wie vorher ein. Auch im Kreis Mittelsachsen ging der Anteil der Übergewichtigen nach vorläufigen Zahlen von 15,9 auf 10,4 zurück. Offenbar gab es 2021 mehr Bewegung für die Kleinen, nachdem sie 2020 öfter weggesperrt waren.

Bei Auffälligkeiten mit der Sprache stieg der Anteil der Problemkinder im Landkreis Leipzig von 25,9 auf 27,9 Prozent, um jetzt wieder bei 26,2 anzukommen. Hier liegt man aber traditionell unter dem Durchschnitt: Bei jedem dritten Vorschulkind in Sachsen wurde in den letzten Jahren festgestellt, dass es nicht altersgemäß sprechen kann.

Mit der Auswertung der Schulaufnahmeuntersuchungen für die diesjährigen Schulanfänger rechnet das Sozialministerium im November.