Immer mehr Chemnitzer haben Schulden: Anstieg von 82 Prozent
Chemnitz - Immer mehr Chemnitzer plagen Sorgen, weil sie zu hohe Schulden haben. Allein im Sozialamt haben sich deshalb voriges Jahr 452 Hilfesuchende beraten lassen. Eine Zunahme von 82 Prozent innerhalb eines Jahres!
Im Jahr 2020 waren es noch 284 Beratungen. Das teilte Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) auf Anfrage von Linken und Grünen mit.
Die Bürgermeisterin rechnet mit einem weiteren Anstieg: "Mit Blick auf die Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Elektrizität und bei der Gasversorgung ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Schuldner- und Insolvenzberatung in den Jahren 2022 und 2023 steigen wird."
Linken-Fraktions-Chefin Susanne Schaper (44) mahnt: "Die Aufgabe der Schuldnerberatung sollte priorisiert werden", ansonsten würden soziale Verwerfungen in riesigen Größenordnungen drohen.
In der kommunalen Schuldnerberatung arbeiten derzeit zwei Mitarbeiter. Dazu kommen Angebote der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt.
Titelfoto: dpa/David Ebener