Kaum Kontakte, keine Partys: Studenten aus Mittweida fühlen sich einsam!
Mittweida - Normalerweise ist in der Hochschulstadt Mittweida immer was los: Mensapartys, Bergfest, Campusfestival. Doch in diesem Jahr war es durch Corona ungewöhnlich still. Durch Online-Vorlesungen blieben viele Studenten, die etwa 40 Prozent der Einwohner ausmachen, in ihrer Heimat.

Das Treiben auf dem Campus und in der Stadt habe sich spürbar eingeschränkt, weiß der Studentenrat der Hochschule. "Noch nie zuvor konnten wir unseren Kommilitoninnen und Kommilitonen so wenig Campusleben bieten, wie 2020", bedauert Vize-Geschäftsführerin Victoria Obermanns.
Auch StuRa-Chef Gordon Guido Oswald beklagt die ungewöhnliche Ruhe auf dem Campus: "Es tat richtig weh, die Mensa und den Campus so leer zu sehen."
Still war es in diesem Jahr auch um das Campusfestival. Dieses konnte durch Corona nicht wie gewohnt stattfinden. Ein Live-Stream brachte das Festival nach Hause, konnte allerdings nicht die typische Festivalstimmung ersetzen.
Und auch auf Erstsemesterpartys mussten die Studis verzichten. Lediglich eine kleine Immatrikulationsfeier war in diesem Jahr möglich - alles corona-konform (TAG24 berichtete). Ein ungewöhnlich leiser Start in einen neuen Lebensabschnitt.
Knapp die Hälfte der Studierenden fühlt sich während Corona-Zeiten einsam

Vor allem aber die Einsamkeit sei für viele Studierende ein Problem. So ergab eine Umfrage innerhalb der Fakultät "Soziale Arbeit", dass sich knapp die Hälfte der Studierenden während des digitalen Semesters einsam fühlen.
Zudem würden die Studierenden durch Online-Vorlesungen kaum den Studienalltag entfliehen können, heißt es.
Und Besserung ist vorerst nicht in Sicht: "Sicher ist, dass wir auch bis mindestens Mitte des kommenden Jahres keine typischen Veranstaltungen auf dem Campus anbieten können werden." sagt Obermanns.
Bis dahin werden die Studierenden wohl auf volle Vorlesungssäle, Mensa-Essen und Partys verzichten müssen.

Immerhin: Der Studentenrat erarbeitet aktuell Maßnahmen, die die Einsamkeit beim digitalen Lernen verringern sollen.
Titelfoto: 123rf/Siam Pukkato, Maik Börner