Chemnitzer Uni-Mensa feiert Jubiläum: Seit hundert Jahren wird hier gegessen
Chemnitz - Mit knurrendem Magen studiert es sich schlecht! Das galt schon 1922, als die Akademikerküche der Chemnitzer Gewerbeakademie eröffnete. Hundert Jahre später feiert die TU Chemnitz das Jubiläum ihrer Mensa in der Straße der Nationen mit einer Ausstellung und einer Festwoche samt kulinarischer Klassiker.
"In den Anfangsjahren kostete ein Gericht 25 Pfennig und Festschriften berichteten stolz von fünf Fleischgerichten pro Woche", sagt Vicky Loske (37) vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau, das die Mensa seit 1991 betreibt.
Vor allem an viele Kartoffeln auf den Tellern kann sich Erwin Feige (87) erinnern, der 1953 sein Maschinenbaustudium in Chemnitz begann und am Montag zur Ausstellungseröffnung vorbeischaute:
"Das Essen in der Mensa war für viele Studenten die wichtigste Mahlzeit. Wenn es Schweinebraten gab, dann war das meist nur ein kleines Stückchen. Aber geschmeckt hat es immer."
Die Zubereitung der Sättigungsbeilage war sogar automatisiert - wovon in der Ausstellung das Foto einer riesigen Kartoffelschälmaschine zeugt.
Aktuell essen täglich rund 400 Studenten, Mitarbeiter und Gäste in der Mensa am Standort Straße der Nationen. Die Gerichte kosten zwischen 1,80 Euro für Studenten bis 4,80 Euro für Gäste.
Informatiker Andreas Müller (64) entschied sich am gestrigen Montag für Schweinsleber mit Kartoffelpüree: "Das ist ein Gericht, das es hier in den 1980er-Jahren oft gab, genauso wie süß-saure Kartoffelstückchen oder Hühnerfrikassee. Heute zieht es Studenten eher an die Pasta-Theke."
Titelfoto: Repro: Petra Hornig, Petra Hornig