In ehemaligem Chemnitzer Club-Keller wird mit Künstlicher Intelligenz experimentiert
Chemnitz - Was passiert, wenn sich Kreative Künstlicher Intelligenz (KI) bedienen? Dieser Frage gehen vier europäische Künstler mit dem Residenzprojekt "Desire Lines" im ehemaligen Cantaloop-Club in Chemnitz nach.

Besucher können sich bis Sonntag ein Bild von der ungewöhnlichen Ausstellung machen. Parham Ghalamdar (28) stammt aus Teheran, lebt in Manchester. Seine Installation besteht aus vier Ölgemälden und mehreren Bildschirmen. "Ich habe mittels KI und meiner eigenen Leinwände ein Gesamtkunstwerk erschaffen", sagt er.
Eine Software hat digitale Bilder per Textvorgabe erzeugt. Somit trägt das Werk die Handschrift des Malers und der KI. "Mich fasziniert die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft", sagt Ghalamdar. Er habe das erste Mal auf diese Weise experimentiert.
Einen Monat haben sich die Künstler im Sonderforschungsbereich "Hybrid Societies" der TU Chemnitz zum Thema KI und Robotik informiert. "Nach dem Freizeitbad in Thalheim wollten wir auch Begehungen in Chemnitz und in diesem Zusammenhang digitale Kunst und die Forschungsarbeit der TU in den Vordergrund rücken", erzählt Lars Neuenfeld (50) vom Verein Begehungen.
Ebenfalls im ehemaligen Club-Keller zu sehen ist die Arbeit von Victor Nebbiolo di Castri (33) aus Venedig. Mittels KI lässt er 300 Samples im Takt von Lichttechnik aneinanderreihen. Sofiia Golubeva (25) aus der Ukraine hat in Kooperation mit Anna Meller ein Kunst-Videoclip erzeugen lassen, der auf ein Gemälde projiziert wird.


Freitagabend, 18 Uhr wird "Desire Lines" in der Straße der Nationen 56 eröffnet. Bis Sonntag, 20 Uhr gibt's Vorträge, Gespräche und ein Konzert.
Titelfoto: Uwe Meinhold