"Wir sind doch kein Puff!" Tanzschulen-Protest spitzt sich zu
Chemnitz - Läden jeglicher Art dürfen wieder öffnen, Tanz- und Musikschulen müssen weiter zu bleiben. Chemnitzer Tanzschulen wollen das nicht länger hinnehmen und protestieren jeden Donnerstag (10 Uhr, Neumarkt) vorm Rathaus.

"Es ist eine Frechheit, dass wir mit Prostitutionsstätten auf eine Ebene gestellt werden", fordert Tilo Kühl-Schimmel (37) von der Tanzschule Köhler-Schimmel eine genauere Auseinandersetzung mit seiner Branche.
Man habe Konzepte, wie man trotz Corona Tanzunterricht durchführen kann.
"Wir haben zum Beispiel zwei Ein- und Ausgänge und können Kurse ohne Probleme reduzieren. Mit Markierungen können Bereiche klar abgetrennt werden."
Tanzpaare kommen sowieso oft aus demselben Haushalt.
Ebenfalls sauer ist Patrick Schulze (39), Leiter der Musikschule am Thomas-Mann-Platz. "Wir haben ein Hygienekonzept. Einzel- oder Kleingruppenunterricht mit zwei Metern Abstand ist doch kein Problem. Es wird Zeit, dass reagiert wird."

Unterstützung kommt vom FDP-Landes-Chef Frank Müller-Rosentritt (37): "Es geht hier um Verhältnismäßigkeit und Chancengleichheit. Im Supermarkt haben wir engen Kontakt mit vielen Fremden. In Musikschulen, Tanzschulen und Gastronomien kann das ganz anders geregelt werden. Wenn diese Einrichtungen die Hygieneanforderungen erfüllen, müssen sie clever öffnen dürfen."
Titelfoto: Uwe Meinhold