Corona-Pandemie: Chemnitzer Gastwirte fordern Öffnung erst wieder im neuen Jahr
Chemnitz - Geschlossene Gastronomie in der Corona-Pandemie: Die CDU Chemnitz fragte am digitalen Runden Tisch, wie es weitergehen sollte - und bekam deutliche Antworten. Von einer Wiederöffnung in diesem Jahr wollen die Wirte nichts wissen - "zu teuer", sagt André Donath (55, Turmbrauhaus).

Einberufen hatte den Videochat Sophie Pojar (35) von der kommunalpolitischen Vereinigung der CDU. Mit dabei unter anderem Vertreter von Dehoga, IHK und Mittelstandsvereinigung, Kulturministerin Barbara Klepsch (55), Gastwirte und Moderator Frank Heinrich (56).
André Donath forderte mehr Unterstützung für seine Branche: "Die Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent in der Gastronomie sollte dauerhaft bleiben."
Zwar drohten wegen ausfallender Weihnachtsfeiern deutliche Verluste, dennoch plädiert Donath für eine Wiederöffnung erst im neuen Jahr: "Die Kunden werden zu Weihnachten noch verunsichert sein, eine Öffnung würde sich nicht rechnen."
Weitere Sorge der Wirte: Der Fachkräftemangel dürfte sich im Lockdown verschärfen, vorhandenes Personal wandere ab.
Markus Arnold (40, "Max Louis") warnte vor einer Pleitewelle in der Gastronomie und Vorwürfen der möglichen Insolvenzverschleppung. "Nach wie vor muss man eine drohende Insolvenz beim Finanzamt anmelden. Auch mit Gutscheinen kann ich mich derzeit strafbar machen."
Frank Heinrich glaubt hingegen: Die Insolvenzregeln seien derzeit ausgesetzt. Aktuell werde im Kanzleramt über die "November-Hilfen" diskutiert: "Ich gehe davon aus, wenn der Shutdown verlängert wird, werden auch die Hilfen verlängert."
Titelfoto: Sven Gleisberg