Chemnitztalradweg: Diese Umleitung ist kreuzgefährlich

Chemnitz - Noch bis Ende September 2022 wird in Borna-Heinersdorf der Hochwasserschutz am Chemnitztalradweg erneuert. Drahtesel müssen ein Jahr lang zwischen Bornaer Straße und Autobahnbrücke über die Heinersdorfer Straße ausweichen. Diese Umleitung sorgt bei manchen Radlern für Unmut.

Zwischen Autobahnbrücke und Bornaer Straße wird am Chemnitztalradweg momentan der Hochwasserschutz erneuert.
Zwischen Autobahnbrücke und Bornaer Straße wird am Chemnitztalradweg momentan der Hochwasserschutz erneuert.  © Kristin Schmidt

"Dort ist es eng. Während des Berufsverkehrs sind viele Autos unterwegs. Mich stört, dass man die Straße mit ihnen teilen muss. Ich hätte vor allem ein schlechtes Gefühl dabei, mit Kindern hier entlangzufahren", beschwert sich Jutta Degner. Die Rentnerin hätte sich zum Beispiel einen Pop-up-Radweg für die Zeit der Baumaßnahme gewünscht.

Auch Kathrin Schulze (49) und ihre Tochter, Rollerfahrerin Enya (14), würden lieber weiter einen richtigen Radweg nutzen. "Wir fühlen uns generell unsicher, wenn wir von einem Bus oder einem Lkw überholt werden."

Auch solche großen Fahrzeuge sind regelmäßig in der Heinersdorfer Straße unterwegs.

Rentnerin Jutta Degner stört die Umleitung über die enge Heinersdorfer Straße.
Rentnerin Jutta Degner stört die Umleitung über die enge Heinersdorfer Straße.  © Kristin Schmidt
Radfahrer werden auf die Heinersdorfer Straße umgeleitet.
Radfahrer werden auf die Heinersdorfer Straße umgeleitet.  © Kristin Schmidt
Enya (14) und ihre Mutter Kathrin Schulze (49) würden lieber einen richtigen Radweg nutzen.
Enya (14) und ihre Mutter Kathrin Schulze (49) würden lieber einen richtigen Radweg nutzen.  © Kristin Schmidt

Tempo 30 und alternative Routen

Stadträtin Verena Neugebauer-Zeidler (68, CDU) empfiehlt Familien mit Kindern, über Hermann-Löns- und Damaschkestraße zu fahren.
Stadträtin Verena Neugebauer-Zeidler (68, CDU) empfiehlt Familien mit Kindern, über Hermann-Löns- und Damaschkestraße zu fahren.  © Kristin Schmidt

In einer Antwort auf eine Anfrage von Stadträtin Verena Neugebauer-Zeidler (68, CDU) zu dem Problem erklärt die Stadt, dass ein "Notradweg" parallel zur Baustelle aufgrund dafür fehlender Flächen nicht umsetzbar sei.

Das zuletzt 2019 gemessene Verkehrsaufkommen in der Heinersdorfer Straße zu Spitzenzeiten von 479 Kraftfahrzeugen pro Stunde sei für Radfahrer auch "verträglich". Außerdem habe man in Abstimmung mit der Polizei die Sicherheit durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h zusätzlich erhöht.

Verena Neugebauer-Zeidler empfiehlt dennoch, auch alternative Routen zu nutzen. "Gerade Familien mit Kindern könnten zum Beispiel über die Hermann-Löns- und Damaschkestraße fahren, weil es dort ruhiger ist."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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