Dringend Ehrenamtliche gesucht: Wer hat ein offenes Ohr zu verleihen?

Chemnitz - Seit Beginn der Corona-Pandemie greifen immer mehr Menschen zum Hörer und suchen Hilfe bei der Telefonseelsorge. Um den Ansturm an Anrufern gerecht zu werden, wird dringend nach ehrenamtlichen Helfern gesucht.

Corona-Pandemie, Ukraine-Konflikt – die wenigen Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge haben aktuell viel zu tun (Symbolbild).
Corona-Pandemie, Ukraine-Konflikt – die wenigen Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge haben aktuell viel zu tun (Symbolbild).  © imago images/bonn-sequenz

Vier bis sechs professionelle Zuhörer sitzen jeden Tag in Chemnitz, Zwickau und im Vogtland am Telefon. "Nur so kann den Anrufern 24 Stunden geholfen werden", erklärt Horst Kleiszmantatis, Leiter der Telefonseelsorge Zwickau.

Ende 2021 zählten die drei Standorte der Stadtmission 184 ehrenamtliche Helfer – das ist in Zeiten wie diesen nicht genug, weiß Horst Kleiszmantatis. "Gerade in den letzten zwei Jahren sind wir tatsächlich permanent auf der Suche nach ehrenamtlich Mitarbeitenden."

Die Chemnitzer Kollegen wandten sich Hilfe suchend auf Facebook an potenzielle Freiwillige: "Wir suchen emphatische Menschen. Jedes offene Ohr wird benötigt", heißt es da. Alles Weitere lernen Bewerber während eines Ausbildungskurses im Herbst.

Chemnitz: Chemnitzer kämpfen in Berlin für günstigen Mieterstrom
Chemnitz Lokal Chemnitzer kämpfen in Berlin für günstigen Mieterstrom

Doch was bewegt die Anrufer? "Aktuelle Themen", so Kleiszmantatis. "Fragen, die die Pandemie betreffen oder – ganz aktuell – der Krieg in der Ukraine. Gerade für einsame oder alleinlebende Menschen ist es wichtig, jemanden zu haben, mit dem sie über Sorgen, Fragen oder Ängste sprechen können." Erschreckend: Immer mehr junge Menschen unter 30 nehmen die Angebote in Anspruch.

Horst Kleiszmantatis, Leiter der Telefonseelsorge Zwickau, hofft auf viele neue ehrenamtliche Zuhörer.
Horst Kleiszmantatis, Leiter der Telefonseelsorge Zwickau, hofft auf viele neue ehrenamtliche Zuhörer.  © privat
Sorgen kann man teilen: Noch nie haben so viele Menschen Hilfe bei der Telefonseelsorge gesucht.
Sorgen kann man teilen: Noch nie haben so viele Menschen Hilfe bei der Telefonseelsorge gesucht.  © Peter Zschage

Interessenten können eine Bewerbung für eine der drei Regionalstellen direkt über ein Formular unter www.telefonseelsorge-sws.de absenden oder sich unter den dort angegebenen Kontaktdaten melden. Denn: Es sollte immer jemand da sein, der zuhört.

Titelfoto: imago images/bonn-sequenz

Mehr zum Thema Chemnitz Lokal: