Für Ukraine-Flüchtlinge: TU Chemnitz stellt Sporthalle zur Verfügung
Chemnitz - Die TU Chemnitz hilft Flüchtlingen aus der Ukraine. Unter anderem soll die große Campus-Sporthalle im Bedarfsfall für Geflüchtete zur Verfügung stehen. Außerdem zieht die Uni knallharte Konsequenzen aus Wladimir Putins (69) Krieg: Die Wissenschafts-Kooperationen mit Russland werden auf Eis gelegt!

Das geht aus einem offenen Brief des Uni-Rektors Gerd Strohmeier (46) hervor. In diesem verurteilt der TU-Boss den russischen Überfall auf das Schärfste. "Wir sind äußerst besorgt um die Menschen in der Ukraine", heißt es.
Der 46-Jährige stellt aber auch klar: Die russischen Studenten sind nicht Schuld am Putin-Krieg! "Unsere volle Unterstützung gilt auch unseren russischen und belarussischen Studierenden und Beschäftigten, die nicht für den russischen Überfall auf die Ukraine verantwortlich sind."
Als Zeichen der Solidarität hat die TU bereits seit Tagen ihr Logo in die ukrainischen Nationalfarben eingefärbt. Doch auch aktiv will die Bildungseinrichtung helfen.
Zunächst wurde die Campus-Sporthalle (Thüringer Weg) als mögliche Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Außerdem sollen geflüchtete Studenten "im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten für den Hochschulzugang die Möglichkeit erhalten, ihr Studium an der TU Chemnitz fortzusetzen", heißt es. Die Gasthörer-Einschreibung soll zudem ganz unkompliziert und ohne Gebühren möglich sein. Bedeutet: Schon bald könnten an der Chemnitzer Uni deutlich mehr Ukrainer studieren.
Auch die Stadt Chemnitz ist auf Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereitet. "Wir sind kurzfristig in der Lage, mehrere Hundert Unterbringungs-Plätze bereitzustellen", erklärte Oberbürgermeister Sven Schulze (50, SPD).




Knallhart-Konsequenzen: TU Chemnitz legt Kooperationen mit Russland auf Eis

Vorerst ist Schluss mit Russland-Kooperationen! Die TU Chemnitz friert laut eigenen Angaben Kooperationsprojekte, Mobilitäten und gemeinsame Veranstaltungen mit russischen und belarussischen Partnern ein. Damit folgte die Bildungseinrichtung einer Empfehlung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen.
Diese Entscheidung fiel der Uni offenbar nicht leicht. Denn: Die Wissenschafts-Partner sind nicht für das Handeln ihrer Regierungen verantwortlich.
"Dennoch war dieser Schritt notwendig, um die von der Bundesregierung und der Europäischen Union eingeleiteten Maßnahmen geschlossen zu unterstützen und der russischen Invasion in der Ukraine entschieden zu begegnen", heißt es von der Uni.
Titelfoto: Michael Kappeler/dpa, Visar Kryeziu/AP/dpa, Sven Gleisberg