Großprojekt hinter Chemnitzer Hauptbahnhof: VMS baut Betriebshof neben Sachsen-Allee
Chemnitz - Die City-Bahn bekommt für ihre neuen Elektro-Bahnen bis 2027 einen modernen Betriebshof, die Planungen dafür biegen auf die Zielgeraden. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) als Betreiber und Bauherr hat jetzt das Projekt an der Sachsen-Allee genauer vorgestellt.
"Wir können in der modernen Werkstatt alles abbilden, was im Leben eines Schienenfahrzeugs vorkommen kann", schwärmt VMS-Chef Mathias Korda (46).
"Die 19 'eCitylinks' [Anm. d. Red.: vollelektrische Bahnen] lassen wir hier durch den Hersteller instandhalten, machen das nicht selbst."
Die City-Bahn braucht die neuen Züge für die geplanten neuen Linien nach Mittweida, Glauchau und Aue (Chemnitzer Modell). Direkt neben dem Hauptbahnhof entsteht die 120-Meter-Werkstatt mit der einzigen "frostfreien innenliegenden Waschanlage" in der Umgebung.
Alle Altbauten auf der Fläche sind inzwischen abgerissen, die Behörden müssen die Planungen jetzt noch bestätigen.
Projektleiter Falk Ulbrich (57) rechnet für die 234 Millionen teure Herkulesaufgabe mit einem Baubeginn Ende 2025: "Für Eisenbahn und Nahverkehr wird das ein Riesensprung nach vorn."
Finanzierungssorgen: Neuer Betriebshof ist eine Expedition ins Ungewisse
Für Mathias Korda sind die weiteren Ausbaustufen des Chemnitzer Modells und der Eisenbahn-Betriebshof aber auch eine Expedition ins Ungewisse.
"Die gesamte Lage ist alles andere als rosig, die Haushalte stecken in großen Schwierigkeiten. Auch wir haben, was mittelfristige Planungen angeht, große Sorgen, dass die Finanzierung steht. Doch dieses Projekt haben wir 2019 auf den Weg gebracht, wir können jetzt nicht mehr sagen, es geht nicht", erklärt Korda.
Bislang wartet die City-Bahn ihre Dieselzüge im CVAG-Betriebshof in Adelsberg. "Dort ist absolutes Limit, die Instandhaltung ist deutlich aufwendiger als noch vor ein paar Jahren."
Titelfoto: Uwe Meinhold