Immer weniger Zahnärzte in Chemnitz: Müssen Notfall-Patienten kilometerweit fahren?

Chemnitz - Notdienst-Notfall in Chemnitz: Am 4. August fand sich kein örtlicher Zahnarzt für den Zahnärztlichen Notdienst in der Stadt. Patienten sollten bis nach Dresden oder Wilkau-Haßlau ausweichen! Erst im letzten Moment fand die Kassenzahnärztlicher Vereinigung (KZV) eine Lösung.

Eine Zahnärztin bei der Arbeit: Um ein Haar hätte eine Dresdner Praxis den Notdienst für Chemnitz übernehmen müssen (Symbolbild).
Eine Zahnärztin bei der Arbeit: Um ein Haar hätte eine Dresdner Praxis den Notdienst für Chemnitz übernehmen müssen (Symbolbild).  © www.gleb.in.ua

Wilkau-Haßlau liegt 40 Kilometer von Chemnitz entfernt, Dresden glatt doppelt so weit. Mit ÖPNV dauern beide Touren zwei Stunden (einfach).

Dennoch sagte die KZV auf TAG24-Nachfrage: "Wir gehen davon aus, dass der Notdienst in Wilkau-Haßlau in zumutbarer Weise erreichbar ist."

Warum kein Chemnitzer Zahnarzt den Notdienst übernehmen wollte, sagte die KZV nicht. Sie verwies darauf, dass die Zahl der Vertragszahnärzte in Chemnitz rückläufig sei - von 205 vor zehn Jahren auf 161.

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Die KZV verwies auch auf die Eigenverantwortung der Patienten. Mit guter Ernährung, Zahnpflege sowie Vorsorge könnten sie das Risiko von Schmerzbehandlungen senken.

Für die Gesundheitsexpertin und Linken-Stadträtin Susanne Schaper (44) war der Fern-Notdienst schmerzhaft: "So etwas führt dazu, dass Patienten in die Notaufnahme der Klinik fahren."

Nach der TAG24-Anfrage suchte die KZV erneut nach einem Chemnitzer Zahnarzt am 4. August - diesmal mit Erfolg.

Titelfoto: www.gleb.in.ua

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